Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Das Buch der Rookies

Kolumne von Michael Scott
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Das Debütjahr von Ben Spies in der MotoGP-Klasse war ebenso begeisternd wie der erste Auftritt von Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu in der Moto2-Klasse.

Die vorgängigen Einwände gegen die Moto2-Klasse haben der Realität standgehalten. Einheitsmotoren mit bescheidener Leistung und ebenso einheitliche Reifen ermöglichen in technischer Hinsicht kein sehr hohes Qualitätslevel im Rennsport auf Weltmeisterschaftsebene.

Dennoch kann niemand bestreiten, dass die neue Moto2-Klasse in ihrem ersten Jahr bei Fans und Fahrern sehr starke Emotionen ausgelöst hat. Die extrem hart und eng geführten Kämpfe waren genauso begeisternd, wie der fatale Horror-Crash von [*Person Shoya Tomizawa*] die Szene schockierte.

Auf diese Bühne trat in Estoril, und erst noch auf dem Motorrad des tödlich verunglückten Siegers des Auftakt-GP in Katar, Supersport-Weltmeister [*Person Kenan Sufuoglu*]. Für den Türken war alles neu: die Klasse, das Motorrad, die Reifen, die Strecke. Zudem fanden alle Trainings im Nassen statt, das Rennen aber auf vorwiegend trockener Strecke.

Doch was passierte? Sofuoglu fuhr der Konkurrenz auf und davon, als hätte er 25 PS mehr zur Verfügung. Bei Halbzeit lag er acht Sekunden vor den Verfolgern.

Das Ganze war noch eindrücklicher, als sich nachher herausstellte, dass der 26-Jährige, aus Adapazari bei Istanbul stammende Sofuoglu mit einem losen linken Lenkerstummel der Konkurrenz inklusive Weltmeister Toni Elias um die Ohren gefahren war.

Dass Sofuoglu nicht gewann, sondern «nur» auf Platz 5 einlief, hatte ausschliesslich mit seiner Unkenntnis bei der Verwaltung der Dunlop-Reifen über die gesamte Renndistanz zu tun. Und mit seinem während des gesamten Rennens lockeren Lenkergriff.

Keine Frage: Sofuoglu wird 2011 mit Sicherheit eine gewichtige Verstärkung für das trotz allen Bemühungen der Dorna immer noch 40 Fahrer starke Feld der Moto2-Klasse.

Sofuoglus Vorstellung reiht sich für mich perfekt an die Darbietungen eines anderen MotoGP-Rookies an: Ben Spies. Der Superbike-Weltmeister brillierte bereits in seiner ersten Saison in der Königsklasse: Podestplätze in Silverstone und Indianapolis, Pole in Indy, insgesamt drei Mal in der ersten Startreihe.

Nur etwas fehlt, was sonst bei den ganz Grossen oft der Fall ist: der erste Sieg gleich in der ersten Saison (ausser Spies siegt beim Finale in Valencia).

Zu diesen Stars mit Siegen in ihrer ersten Saison in der Königsklasse gehören: Geoff Duke (3 Siege), John Surtees (3), Giacomo Agostini (1), Jarno Saarinen (2), Kenny Roberts (4, Weltmeister), Freddie Spencer (2), Wayne Rainey (1), Kevin Schwantz (2), Max Biaggi (2), Valentino Rossi (2), Jorge Lorenzo (1).

Man muss jedoch Spies zugute halten, dass er im Unterschied zu den oben erwähnten Herren ein hundertprozentiger GP-Rookie ist. Er kannte zu Beginn der Saison weder die Mehrheit der Strecken noch seine Gegner.

Zudem gibt es einige Superstars der Vergangenheit, die in ihrer ersten Saison auch nicht gewonnen haben: Mike Hailwood (vier WM-Titel), Eddie Lawson (4 Titel) und Michael Doohan (5 Titel).

Und Sofuoglu? Warten wir einmal ab, für ein aussagekräftiges Urteil ist es noch zu früh.

Doch Sofuoglu ist nicht der einzige Moto2-Rookie, auf den wir uns 2011 freuen dürfen. Ebenso gespannt sein dürfen wir auf das, was uns das 125er-Wunderkind [*Person Marc Marquez*] in der nächsten Saison nach seinem Aufstieg in die Moto2-Klasse zeigen wird.

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