Doohans Meinung zum Rossi-Stoner-Crash
Dieser Unfall sorgte für viel Gesprächsstoff
Der Crash zwischen den Superstars Valentino Rossi und Casey Stoner im Regen-GP von Jerez rief den Serienweltmeister der Neunziger Jahre, Michael Doohan, auf den Plan. Der Australier kann die Reaktion seines Landsmanns verstehen. Stoner hatte Rossi nach dem Rennen spöttisch gefragt, ob der Unfall wegen der lädierten Schulter passiert sei. Der Repsol-Honda-Fahrer ergänzte ausserdem, dass Rossis Ehrgeiz grösser als sein Talent war.
Doohan: «Casey hatte in diesem Punkt recht. Valentino wollte in dieser Kurve überholen, und aus welchen Grund auch immer, ging das in die Hose. Also kann man sagen, dass sein Vorhaben etwas übermotiviert war, da die Aktion offensichtlich nicht klappte. Das gilt für jeden Crash. Man probiert etwas, das nicht wie geplant funktioniert.»
Stoner hatte dem italienischen Rivalen aus dem Ducati-Team ausserdem schlechten Stil vorgeworfen, weil er sich mit aufgesetztem Helm und vor laufenden Kameras entschuldigte. Doohan bestätigte: «Es wäre sicher besser gewesen, Rossi hätte den Helm abgenommen. Seine Entschuldigung wäre ehrlicher rübergekommen, unabhängig davon, ob Medienleute dabei waren oder nicht.»
Der fünffache 500-ccm-Weltmeister hatte eine ähnliche Situation selber erlebt. Bei seinem Heim-GP in Eastern Creek schoss ihn Teamkollege Alex Criville im Kampf um den Sieg in der letzten Runde ab. Den folgenden Disput in der Box haben die beiden aber ohne Helme ausgetragen.
Der 1999 zurückgetretene Australier wirft Rossi ansonsten nichts vor. «Das war ein normaler Rennunfall. Beim Überholen ging etwas schief, und Casey konnte nicht ausweichen. Das war einfach unglücklich.»