MotoGP: Ausnahme für Suzuki!
VermeulenNEU
In der nächsten Saison dürfen MotoGP-Rookies nicht mehr von Werksteams verpflichtet werden. Durch diese Idee von Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal soll die Position der finanziell gebeutelten Kundenteams gestärkt werden, die ihren Sponsoren ohnedies keine Siege versprechen können.
Rizla-Suzuki-Teammanager Paul Denning hatte gegen diesen Vorschlag Einspruch erhoben. Denn die Verträge von Chris Vermeulen und Loris Capirossi laufen am Jahresende aus, und Suzuki hat ein Auge auf MotoGP-Neulinge wie Ben Spies, Marco Simoncelli oder Alvaro Bautista geworfen. Spies hat zwar letztes Jahr die WM-Läufe in Donington Park, Laguna Seca und Indy für Suzuki bestritten. Aber er gilt als Rookie, solange er keine komplette GP-Saison absolviert hat.
Der pfiffige Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta (siehe SPEEDWEEK Nr. 17/2009 vom 15. April) hat deshalb schon beim Katar-GP angekündigt, er könne sich durchaus eine Ausnahmegenehmigung für Suzuki vorstellen. «Suzuki hat kein Kundenteam. Wir könnten ihnen deshalb erlauben, 2010 einen Rookie zu verpflichten…» Der geschäftstüchtige Spanier wollte aber von Suzuki dafür die Zusage, drei weitere Jahre in der MotoGP-Klasse als Werksteam dabei zu bleiben.
Inzwischen ist diese Vereinbarung weitgehend besiegelt, auch wenn Suzuki vorläufig nur die Einhaltung der Zusage bis Ende 2011 versprochen hat. Nach Möglichkeit wird der japanische Hersteller spätestens 2011 auch einen dritten Fahrer ausrüsten, zumal nach der Saison 2009 die Ersatzmaschinen verboten werden. «Für 2010 haben wir bisher noch keinen dritten Fahrer versprochen», erklärte Paul Denning gegenüber SPEEDWEEK.
Das Hayate-Team mit Marco Melandri wird von der Rookies-Bestimmung ebenfalls ausgenommen werden. Es sei denn, Kawasaki kehrt offiziell in die MotoGP-Klasse zurück. Momentan bezahlt zwar Kawasaki den gesamten Auftritt der Hayate-Mannschaft, aber die Grünen gelten nach dem Rückzug von Kawasaki Heavy Industries (KHI) als Privatteam.