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Einheitsreifen: Profitieren die Besten wie Rossi?

Von Günther Wiesinger
Die Teams müssen sich an Einheitsreifen gewöhnen

Die Teams müssen sich an Einheitsreifen gewöhnen

Die MotoGP-Teams müssen sich in diesem Jahr an Einheitsreifen von Bridgestone gewöhnen. Die Kritik ist leiser geworden.

Noch vor eineinhalb Jahren gab es in der MotoGP-Klasse vehementen Widerstand gegen Einheitsreifen. Damals waren mit Michelin, Bridgestone und Dunlop drei renommierte Hersteller vertreten. Doch Bridgestone dominierte mit Stoner und Ducati klar; Michelin geriet ins Hintertreffen, Dunlop rüstete nur Kundenteams aus.

Schon im Herbst 2007 drohte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta an, er werde für 2008 eine «single tyre rule» einführen. Damit stellte er Michelin die Rute ins Fenster, die Franzosen mit Rennchef Jean-Phillipe Weber an der Spitze versprachen grössere Anstrengungen. Doch sie verloren trotzdem für 2008 mit Rossi ihr Aushängeschild, es ging noch weiter bergab. Deshalb wechselte mit Dani Pedrosa nach dem Misano-GP 2008 ein weiterer Spitzenfahrer zu Bridgestone. Mitten in der Saison, normalerweise ein undenkbares Szenario.

Insider meinen, Pedrosa und die Honda Racing Corporation hätten damals einen Wink der Dorna bekommen, die hinter den Kulissen längst eine Exklusiv-Belieferung mit Bridgestone für 2009 ausverhandelte. So konnte sich Pedrosa, für den die WM ohnedies verloren war, im Herbst noch bei fünf Rennen mit den Brigdestone-Pneus anfreunden. Mit Platz 2 in Sepang trug die Entscheidung erste Früchte.

Der ehemalige US-Superbike-Held und Ex-Superbike-WM-Promoter Steve McLaughlin sagt im Gespräch mit www.speedweek-magazin.com, die «single tyre rule» werde Ausnahmekönnern wie Rossi und Lorenzo helfen, sich noch deutlicher vom Rest der Weltelite hervorzuheben, weil ihre Fahrkünste dank ausgeglichenem Reifenmaterial noch augenscheinlicher werden. «Die werden noch klarer wegfahren», ist der wortgewaltige McLaughlin überzeugt. «Eventuell wird auch Casey Stoner profitieren.»

Die weit verbreitete Ansicht, auch Pedrosa sei eine Ausnahme-Erscheinung, wird von Steve MacLaughlin nicht geteilt. «Dani ist in der MotoGP-WM längst entzaubert worden. Und wenn er vorne ist, dann profitiert er von seinem Jockeygewicht von 48 kg. Wenn er 20 kg schwerer wäre wie die restlichen Gegner inklusive Nicky Hayden, wäre er nirgends.»

«Ich war wie viele andere alte Hasen lange Zeit ein Gegner von Einheitsreifen», gibt McLaughlin zu. «Aber es funktioniert in der NASCAR, in der Rallye-WM, bei den Superbikes, in der Supersport-WM, in der Formel 1 und DTM. De facto auch in den GP-Klassen 125 und 250 ccm, weil dort Dunlop seit Jahren ein Monopol hat. Schau: 2007 sind Rossi und Yamaha wegen Michelin chancenlos gewesen. Das kann nicht im Sinne des Sports und der Zuschauer sein.»

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