Valentino Rossi: «Man muss den Gegner hassen»
Valentino Rossi
Mit 30 Punkten Vorsprung geht Valentino Rossi in die letzten vier entscheidenden MotoGP-Rennen. Nach dem verhängnisvollen Sturz in Indianapolis hat sich der Fiat-Yamaha-Werksfahrer vorgenommen, keinen Nuller mehr zu leisten und bei allen restlichen WM-Rennen unter die ersten drei zu fahren.
Aber das Duell gegen seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo und dessen neuerliche Vertragsunterzeichnung für 2010 hat bei Rossi Spuren hinterlassen. Kündigte der Italiener noch vor einem Jahr unmissverständlich an, er werde seine MotoGP-Karriere bei Yamaha beenden, so sind jetzt im Exklusiv-Interview mit der neuen Wochenzeitschrift SPEEDWEEK ganz andere Töne zu hören. «Ich muss bis Juni 2010 wichtige Entscheidungen treffen», sagt Rossi. «Bis dahin muss ich mir darüber klar werden, ob ich auch nach 2010 noch MotoGP fahren will. Und wenn das so ist, muss ich mir überlegen, ob ich bei Yamaha bleiben oder noch einmal das Fabrikat wechseln will.»
Rossi weiter: «Üblicherweise engagiert jedes MotoGP-Werksteam einen Nr.-1-Piloten. Einen Spitzenfahrer, der um die WM fighten soll. Bei Yamaha sind es inzwischen zwei. Das ist eine neue Strategie, die für gute Resultate sorgen kann – aber auch für Desaster.»
Er habe seit 2004 viel Arbeit in die Entwicklung des Motorrads investiert und tue dies noch immer, betonte der WM-Leader. «Normalerweise mache ich diese Arbeit für mich. Jetzt erledige ich sie auch für meinen schlimmsten Gegner. Ehrlich, ich glaube, ich habe das nicht verdient nach allem, was ich für Yamaha geleistet habe. Aber Yamaha entscheidet…»
Valentino Rossi geht im SPEEDWEEK-Interview auch auf andere brisante Themen ein. Er erklärt, wie er die Alltagsprobleme ausblendet, wenn er auf die Strecke geht und sagt, an einem Rennwochenende funktioniere ein Rennfahrer wie ein Mobiltelefon. «Die Batterie muss auch am Sonntag noch betriebsbereit sein.»
Gegner wie Max Biaggi und Sete Gibernau hat Rossi durch psychologische Kriegsführung unter Kontrolle und zur Verzweiflung gebracht. Auch Casey Stoner ist offenbar am Giganten Rossi zerbrochen. «Du musst deinen Gegner kennen», erklärt Rossi in unverblümter Offenheit. «Und du musst den Feind hassen. Auf der Piste gilt das Gesetz des Dschungels.»
Das komplette Interview mit Valentino Rossi samt weiteren erstaunlichen Aussagen lesen Sie in SPEEDWEEK 37/2009, jetzt für 2 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich.