Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fazit vom Talkessel-Grand Prix: Ein Fest des Sports

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Einen WM-Lauf unter Corona-Bedingungen durchzuführen, war auch für den veranstaltenden MSC Teutschenthal eine echte Premiere. Rückblickend ist die Veranstaltung sehr gut gelaufen. Die Herausforderung war gewaltig.

Bis kurz vor dem Rennen herrschte bei den Veranstaltern Skepsis und Ungewissheit: Können wir das Rennen wirklich durchführen, kommt in letzter Sekunde doch noch eine Verordnung, welche Zuschauer ausschließt mit Auflagen, die wir nicht umsetzen können? Doch der 'Point Of No Return', der Punkt, an dem es kein zurück mehr gibt, war schon seit Wochen längst überschritten: Die Aufträge waren vergeben, von Infront Moto Racing bis zur Security. Der Große Preis von Deutschland musste jetzt durchgezogen werden, komme was wolle.

Das Wetter spielte mit. Das ganze Wochenende über herrschten optimale Bedingungen für Fahrer und Zuschauer bei spätsommerlichen Temperaturen. Bereits am Samstag waren bei den erstklassigen EMX-Rennen zahlreiche Zuschauer an der Strecke. Als sich am Sonntagmorgen der neu gestaltete Parkplatz füllte, setzte beim Veranstalter allmählich Entspannung ein. Der legendäre Hang der Nationen füllte sich, die Tribünen waren gut besetzt und es kam im Kessel jene Stimmung auf, für die der Talkessel legendär ist.

«Es sind zwar noch nicht alle Rechnungen beglichen, aber wir sind optimistisch, dass wir sie bedienen können», erklärte der Vorsitzende des veranstaltenden MSC Teutschenthal, Jens-Uwe Jahnke gegenüber SPEEDWEEK.com. «Natürlich hätten es von unserer Seite gerne auch noch mehr Zuschauer sein können, aber man muss in dieser Situation auch realistisch bleiben und feststellen, dass die Veranstaltung trotz der großen Unsicherheiten insgesamt sehr gut gelaufen ist. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Fans und Gästen, die teilweise von weither in den Talkessel gekommen sind, denn ohne sie wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen. Auch unseren Sponsoren und Förderern und selbstverständlich auch den ungezählten Ehrenamtlichen hier im Club möchte ich für ihren Einsatz ausdrücklich danken. Das zu stemmen, ist gerade in schwierigen Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich.»

In allen Klassen gab es hochkarätiges Racing. In der EMX125 konnten die Zuschauer mit Sacha Coenen ein neues Supertalent aus Belgien live erleben. In der EMX250 gab es mit Nicholas Lapucci und Lokalmatador Maximilian Spies ein Zweitakt-Revival. Die Sonntagsrennen boten eine kaum zu übertreffende Dramatik, die in einem Führungswechsel an der WM-Spitze mündete.

Der Große Preis von Deutschland 2021 war ein Fest des Motocross, darin waren sich alle einig. Das Warten nach der Absage 2020 hatte sich gelohnt und die Mühen der Veranstalter haben Früchte getragen. «Ein Rennen unter Corona-Bedingungen veranstalten wir schließlich auch nicht alle Tage. Das war auch für uns eine Premiere», erklärt Jahnke.

Am Samstagabend wurde im Paddock die neue 'Wall Of Fame' feierlich enthüllt. Auf ihr sind alle Sieger der internationalen Rennen und WM-Läufe im Talkessel verewigt. Mit dabei war auch Joel Smets, der den ersten WM-Lauf nach der politischen Wende im Jahre 1993 gewann. Im Video wird gezeigt, wie sich Joel Smets an seine Siege im Talkessel erinnert. Der Belgier feierte an dieser Stelle seinen ersten Grand-Prix-Sieg und seinen 50. Grand-Prix-Sieg.

Talkessel 2021:


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