Jeffrey Herlings (KTM) kritisiert Quali-Rennen

Von Thoralf Abgarjan
Jeffrey Herlings äußerte sich zu den Qualifikationsrennen

Jeffrey Herlings äußerte sich zu den Qualifikationsrennen

Nach den schweren Unfällen von Thomas Kjer Olsen und Maxime Renaux während der Qualifikationsrennen reißt die Kritik an den Samstagsrennen nicht ab. Nun hat sich der amtierende Weltmeister Jeffrey Herlings geäußert.

Im neuesten Podcast von Gypsy Tales mit Jeffrey Herlings äußerte sich der amtierende MXGP-Weltmeister zum aktuellen Qualifikationsmodus in der Motocross-WM: «Ich kann nur als Athlet sprechen. Meinetwegen können die Samstagsrennen abgeschafft werden. Wir haben das Drama mit Thomas Kjer Olsen gesehen. Nun ist die Geschichte mit Maxime Renaux passiert, der sich im Qualifikationsrennen vier Wirbel gebrochen hat. Wofür fahren wir denn am Samstag? Das Rennen hat keinerlei Bedeutung. Für mich ist das reine Zeitverschwendung. Für die Startpositionen sollte ein Zeittraining durchgeführt werden. In einem Rennen kann einfach viel zu viel passieren, besonders nach dem Start. Die Antwort, die ich höre, ist immer: Die Fans wollen dies und die Fans wollen das. Das kann ich auch alles verstehen, aber ohne Clowns gibt es am Ende keine Show. Die meisten Fahrer, die ich kenne, wollen die Rennen nur am Sonntag. Die Qualifikationsrennen bedeuten für uns Fahrer, dass wir über die Saison 20 Starts zusätzlich haben für nichts.»

In Ernée (Frankreich) kam es vor dem Qualifikationsrennen zum Eklat, als die meisten Werksfahrer das Qualifikationsrennen boykottierten. «Ich war in Frankreich nicht dabei und kann nicht sagen, was dort genau passiert ist. Die Infront-Leute sollen gesagt haben, dass die Fans wegen euch da sind und euch fahren sehen wollen. Seewer und Prado haben gemeint, dass die Strecke oder zumindest die erste Kurve zu gefährlich war. Wie gesagt, ich war nicht dabei. In den USA gibt es für die Qualifizierten Preisgelder und in der WM müssen die Fahrer sogar bezahlen. Das sollte nicht sein. Das Antrittsgeld spielt für Fahrer wie mich oder Gajser ja keine so große Rolle, aber wer um die Top-20 fährt, überlegt sich dann schon genau, ob er sich das antun will.»

Herlings äußerte sich auch zu den mageren Fahrerfeldern in dieser Saison. «Infront hat den Sport zweifellos vorangebracht, aber wir haben es ja auch in Argentinien gesehen, wo nur 15 Fahrer am Startgatter standen. So etwas würde es im AMA Motocross niemals geben. Sogar in Europa ist es passiert, dass nur 25 Fahrer an einem Startgatter standen, das für 40 Fahrer ausgelegt ist. Wie gesagt, ich kann hier nur als Sportler sprechen, aber das ist insgesamt nicht gut.»

In dem Interview diskutiert Herlings die Frage, dass Quali-Sessions ohne Rennen am Ende für die Zuschauer sogar einen Mehrwert bringen könnten, denn die Qualifikationsrennen mit nur wenigen Fahrern zeichneten sich in diesem Jahr nicht gerade durch Spannung aus. Die Idee, die im Podcast diskutiert wird: Alle 40 Fahrer sollten in einer Q3-Session starten, aus dem sich die Top-20 für Q2 qualifizieren. Aus dem Q2 steigen die Top-10 in das Q1 auf und können dort schnelle Runden drehen. «Ich bin zu 200% bei dir», erklärte der Weltmeister.


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