Antonio Cairoli (KTM) auf dem Weg zur Legende

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Antonio Cairoli feiert in Trinidade seinen achten WM-Titel

Antonio Cairoli feiert in Trinidade seinen achten WM-Titel

Antonio Cairoli ist auf dem besten Wege, eine Motocross-Legende zu werden. Das Rennen in Trinidade war ein Abbild seiner Saison, denn Cairoli ging stark gehandicapt ins Rennen und stand dennoch auf dem Podium.

Das Rennen im brasilianischen Trinidade war so etwas wie der Spiegel der Saison. Antonio Cairoli hatte alles andere, als ein gutes Wochenende und stand doch am Ende wieder einmal auf dem Treppchen.

Und er wurde vorzeitig Weltmeister. Es ist der achte Titel seiner glanzvollen Karriere.

Im Qualifikationsrennen am Samstag hatte ein Stein beinahe sein linkes Auge zertrümmert. Von diesem «Zwischenfall» merkte indes kaum jemand etwas. Viele hielten seine «zurückhaltende» Fahrt, die immerhin auf dem Podium endete, für bloßes Taktieren.

Weit gefehlt!

Antonio Cairoli ist Champion, weil ihn nichts aus der Bahn werfen kann: Weder sein blaues Auge von Brasilien, noch seine persönlichen Schicksalschläge. Ganz zu schweigen von einem eierndem Vorderrad, wie in Valkenswaard, als er sich mehr oder weniger auf dem Hinterrad fahrend auf Platz 3 ins Ziel schleppte.

Aber bei allem Heldentum: Antonio Cairoli ist auch nur ein Mensch, verletzlich und sensibel. Auf dem Podium in Trinidade wurde er still und verdrückte dabei die eine oder andere Träne. Er feierte hier in Brasilien seinen achten WM-Titel, aber sein Vater, der ihn zu fast allen Rennen begleitete, konnte heute nicht mehr mit ihm feiern. Antonio Cairoli muss darüber nicht sprechen, aber in diesem Moment wurde ihm klar, was im Leben wirklich zählt. 

Und genau das macht den 28-jährigen Sizilianer, der am 23. September seinen 29. Geburtstag feiert, so sympathisch. Er hat bei all seinem Erfolg nie die Bodenhaftung verloren, blieb irgendwie immer der «Kumpel von nebenan», den man alles fragen kann, auch wenn die Frage schon tausendmal gestellt wurde. Er hat sie trotzdem beantwortet. Er klagt nie, jammert nicht. Und wenn ein Unwetter über ein Rennen hereinbricht, wie in Lommel, hadert er nicht, sondern stellt nüchtern fest: «Alle müssen doch bei dem Wetter fahren.»

2004 gewann der kleine Sizilianer auf der legendären Strecke in Namur seinen ersten Grand-Prix. 2005 wurde er das erste Mal MX2-Weltmeister. Er gewann insgesamt 72 Grand-Prix! Cairoli war zweimal MX2 Weltmeister und gewann 6 Titel in der  MX1/MXGP-Premiumklasse und wird nun selbst zur Legende.

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