Formel 1: Proteste abgewiesen – Russell 1.

Jeff Herlings (KTM) siegt in Dreetz, Max Nagl stark

Von Thoralf Abgarjan
Das Masters-Podium in Dreetz

Das Masters-Podium in Dreetz

Mit Siegen in allen 3 Läufen hielt sich KTM-Werksfahrer Jeffrey Herlings bei seinem Gastauftritt bei den ADAC MX Masters in Dreetz schadlos. Max Nagl (Triumph) führte beide Sonntagsrennen an und wurde jeweils Zweiter.

3. Lauf der ADAC MX Masters im brandenburgischen Sand von Dreetz: Nach seinem Crash am Samstag lief für Tabellenführer und Titelverteidiger Max Nagl am Sonntag mit Blick auf das große Bild fast alles nach Plan: In beiden Wertungsläufen zog er den Holeshot und führte das Rennen über die Hälfte der Distanz an. Als im zweiten Lauf Red-Bull-KTM-Werksfahrer Jeffrey Herlings hinter ihm auftauchte, überließ Nagl die Führung dem niederländischen Gaststarter jedoch keineswegs kampflos. 'The Bullet' brauchte mehrere Anläufe, um die Lücke zu schließen, aber Max Nagl hielt immer wieder dagegen. Erst durch einen kleinen Sturz, als der Deutsche in einer Linkskurve mit dem Vorderrad tief in den Sand eintauchte, konnte Herlings vorbeifahren und das Rennen danach von der Spitze aus kontrollieren.

Nagl fiel nach seinem Sturz zunächst auf Platz 3 hinter Jeffrey Herlings und Roan van de Moosdijk (Kosak KTM) zurück, doch er kämpfte sich am Niederländer wieder vorbei auf Platz 2.

Maximilian Spies (Becker Racing KTM), der am Samstag hinter Herlings Zweiter geworden war und Max Nagl damit beinahe die Tabellenführung abgenommen hätte, stürzte schon in der ersten Runde des zweiten Laufs mit Marcel Stauffer. Die beiden Motorräder waren nach dem Crash so ineinander verkeilt, dass Spies ans Ende des Feldes zurückfiel und eine kräftezehrende Aufholjagd starten musste, die ihm danach aber immerhin noch Platz 11 einbrachte. Im dritten Rennen stürzte Spies dann erneut, diesmal ohne Beteiligung eines Kontrahenten. Sein Vorderrad tauchte bei hoher Geschwindigkeit in den Sand ein, sodass der Ortrander mit seinem Körper auf den Lenker aufschlug, stürzte und erneut zurückfiel. Nach diesem Zwischenfall fuhr 'Spicy' mit viel Kampfgeist wieder auf Platz 7 nach vorne.

Im dritten Lauf kam es dann erneut zum Showdown zwischen Herlings und Nagl und wieder konnte der Weilheimer den weltbesten Sandfahrer 6 Runden lang in Schach halten, bevor der fünffache Weltmeister mit einem gewaltigen Satz in Führung ging und sich am Ende mit Siegen in allen 3 Läufen schadlos hielt. Mit Blick auf das große Bild der Meisterschaft ging Nagl danach keine unnötigen Risiken ein und sicherte sich mit Platz 2 weitere 22 Meisterschaftspunkte. Mit einem 14-2-2-Ergebnis verpasste Nagl am Ende zwar knapp das Podium, konnte aber seine Tabellenführung verteidigen. Trotz des sturzbedingten Rückschlags am Samstag beträgt sein Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten weiterhin 15 Punkte.

Roan van de Moosdijk wurde mit einem 3-3-6-Ergebnis Zweiter der Tageswertung und rückte damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. Weshalb er bei der offiziellen Siegerehrung auf Platz 3 gewertet wurde, war nicht nachvollziehbar.

Eine bemerkenswerte Leistung zeigte Sarholz-KTM-Pilot Lukas Platt, der sich im dritten Lauf erst gegen Rennende Jörgen Matthias Talviku (Yamaha) geschlagen geben musste. Dennoch war Patz 4 und Gesamtrang 5 für den Deutschen ein Top-Ergebnis.

Jörgen Matthias Talviku holte mit einem 5-4-3-Ergebnis auf Platz 3 sein erstes Podium. Talviku startete im vergangenen Jahr bei den US-Nationals und begann die Saison mit dem estnischen Team 'Aqva Triumph Racing'. Dann wechselte er aber von der Triumph TF450 auf die Yamaha, mit der er auch in der MXGP startet und in Kegums seine ersten WM-Punkte holte.

Die MX Masters bleiben also auch deshalb so interessant, weil Max Nagl weltweit der einzige Pilot ist, der die Triumph TF450 international erfolgreich einsetzt. In der WM konnte lediglich Tom Guyon beim WM-Lauf in Ernée (Frankreich) in 3 Läufen magere 5 WM-Punkte holen. In den USA geht zurzeit nur ein Privatfahrer (Jackson Gray) mit der TF450 erfolglos an den Start. Der werksseitige Einstieg von Triumph ist in den USA erst für 2026 geplant.

Was genau macht Max Nagl also anders? Er ist nicht nur ein begnadeter Fahrer und harter Arbeiter, sondern bringt neben seiner Erfahrung auch enorm viel technisches Know-how mit, um sein Motorrad perfekt vorzubereiten und abzustimmen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich Max Nagl auf der Triumph TF450 weiterentwickelt. Der 4. Lauf der ADAC MX Masters findet am Wochenende am 12.-13. Juli auf dem legendären Waldkurs von Bielstein statt. Dort wird es dann das erste Saisonrennen auf Hartboden geben. Es bleibt also in jedem Fall spannend!

Ergebnis ADAC MX Masters Dreetz:

1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 1-1-1
2. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 3-3-6
3. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 5-4-3
4. Max Nagl (D), Triumph, 14-2-2
5. Lukas Platt (D), KTM, 7-6-4
6. Maximilian Spies (D), KTM, 2-11-7
7. Emil Weckman (FIN), Yamaha, 8-5-5
8. Noah Ludwig (D), KTM, 12-7-9
9. Thomas Kohut (SK), KTM, 11-14-8
10. Peter König (D), KTM 9-12-13
11. Gert Krestinov (EST), Honda, 6-8-26 (DNF)
12. Marcel Stauffer (A), KTM, 4-39(DNF)-16
13. Jere Haavisto (FIN), KTM, 10-10-37 (DNF)
14. Mike Gwerder (CH), KTM, 15-13-17
15. Nico Koch (D), KTM, 16-9-35

Tabellenstand nach Runde 3:

1. Max Nagl (D), Triumph, 182 Punkte
2. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 167, (-15)
3. Maximilian Spies (D), KTM, 162, (-20)
4. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 136, (-46)
5. Noah Ludwig (D), KTM, 129, (-53)
6. Emil Weckman (FIN), Yamaha, 96, (-86)
7. Mike Gwerder (CH), KTM, 95, (-87)
8. Nico Koch (D), KTM, 89, (-93)
9. Jere Haavisto (FIN), KTM, 88, (-94)
10. Jakub Teresak (CZ), Honda, 83, (-99)
11. Marcel Stauffer (A), KTM, 77, (-105)

Siehe auch

Ducati GP25: Wie berechtigt sind die Sorgen?

Von Michael Scott
Auch wenn Ducati die Grands Prix in Le Mans und Silverstone nicht gewinnen konnte, ist der Hersteller aus Borgo Panigale in der MotoGP die Nummer 1. Trotzdem sind nicht alle Fahrer glücklich.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 16.06., 05:35, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 16.06., 05:55, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Mo. 16.06., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Mo. 16.06., 07:20, Motorvision TV
    Classic
  • Mo. 16.06., 07:50, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Mo. 16.06., 08:35, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mo. 16.06., 10:10, ORF Sport+
    Formel 1 Academy
  • Mo. 16.06., 10:45, Motorvision TV
    Made in ...
  • Mo. 16.06., 11:10, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Mo. 16.06., 11:35, Motorvision TV
    On Tour
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1606054512 | 5