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SidecarCross-WM 2025 in Madona: Harter Weg zum Titel

Von Axel Koenigsbeck
Lohn der Mühe: Adrian Peter/Joel Hoffmann sammelten 21 WM-Punkte

Lohn der Mühe: Adrian Peter/Joel Hoffmann sammelten 21 WM-Punkte

Beim drittletzten Lauf der SidecarCross-WM 2025 im lettischen Madona mussten die WM-Spitzenreiter mit technischen Problemen unten durch. Am Ende konnten sich Koen Hermans/Ben van den Bogaart wieder Luft verschaffen.

Wie schon in den vergangenen Jahren nahmen primär die Top-10-Teams den weiten Weg nach Lettland auf sich. Zum Teil ein Promotion-Problem: Den Organisatoren der Serie scheint es nicht mehr zu gelingen, zwei Ausrichter für die Baltikum-Runde zu gewinnen. Oder zumindest die Grands Prix von Polen und Lettland an aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden zu lassen und den Trip nach Osten damit attraktiver zu machen. Früher war sicher nicht alles besser, immerhin aber die Gestaltung des Terminkalenders.

Dass mit den WM-Siebten Benny Weiss/Patrick Schneider das einzige Top-10-Gespann aus dem deutschsprachigen Raum fehlte, hatte allerdings private Gründe. Just in der Vorwoche verstarb Patentante Manuela – ein herber Verlust für die Vorarlberger. «Sie hat uns seit Tag eins im Sidecarcross begleitet und war ein wichtiges Teammitglied», erläuterte Weiss die Entscheidung, das Rennen auszulassen und damit wichtige Punkte einzubüßen. Justin Keuben/Dion Rietmann hatten nach dem GP von Straßbessenbach 16 Zähler Vorsprung, Davy Sanders/Jens Vincent deren 35 Rückstand.

Auch Tim Prümmer/Jarno Steegmans verzichteten auf den GP von Lettland. «Wir haben die Entscheidung mit unseren Sponsoren getroffen. Ob wir nun Zehnte oder Zwölfte werden, spielt keine wesentliche Rolle», erläuterte Prümmer leicht resigniert. Das Duo hatte sich durch eine Verletzung Steegmans aus dem Kampf um einen vorderen Tabellenplatz ausklinken müssen. Allerdings hatten ihre Platzierungen in Bessenbach gezeigt, dass nach wie vor mehr als ein Schlussrang unterhalb der Top-10 in Reichweite liegt.

Andererseits ist es umso ärgerlicher, wenn die weite Reise mit Nullrunden endet. Das mussten die Kilian und Evan Prunier erfahren, die im ersten Lauf nach gutem Start bald mit defekter Zündanlage ausfielen. Vor ihnen waren Keuben/Rietman und die Lielbardis-Zwillinge in die ersten Kurven eingebogen. Derweil mussten sich Koen Hermans/Ben van den Bogaart aus dem Mittelfeld vorkämpfen. Die WM-Spitzenreiter hatten in ihrer Qualifikationsrunde mit defekter Hinterradfederung aufgeben und damit aus der zweiten Reihe starten müssen. Mehr als der vierte Rang war auf dem bestens präparierten Parcours in Madona nicht machbar. Zudem gab es keine Quali-Punkte.

Im zweiten Lauf drehten Daniels und Bruno Lielbardis den Spieß vor heimischem Publikum um und siegten vor Keuben/Rietman und den stark auftrumpfenden Davy Sanders/Jens Vincent. Hermans/van den Bogaarts schafften es diesmal auf den sechsten Rang, allerdings noch vor den Pruniers als ihren Hauptwidersachern. Als Nutznießer konnten sich Holeshot-Gewinner Brett Wilkinson/Joe Millard auf den zweiten WM-Rang vorschieben. Tim und Sem Leferink mussten bald nach dem Start mit defekter Elektrik aufgeben. Mit von der Partie war im Übrigen Weltmeister Nicolas Musset, der im Team von Thom van de Lagemaat aushalf.

Lediglich zwei deutsche Gespanne hatten die Reise nach Lettland auf sich genommen. Adrian Peter/Joel Hoffmann erkämpften die Plätze elf und zehn. Dagegen mussten sich Tobias Hertfelder/Justin Blume vor allem der heimischen Konkurrenz erwehren und konnten dabei immerhin sieben WM-Punkte auf ihr Konto gutschreiben. Zu den Akteuren, die das schwach besetzte Feld auffüllten, gehörte auch Rihards Rupeiks. Nicht auszuschließen, dass der Sohn des ehemaligen lettischen Spitzenfahrers Maris Rupeiks im nächsten Jahr häufiger bei WM-Läufen antritt.

Bis dahin bleibt zu hoffen, dass die WM-Organisatoren 2026 neben dem rührigen Club von Madona einen weiteren hochkarätigen Veranstalter akquirieren können und damit die Reise ins Baltikum lohnender machen. Doch zunächst geht es in der Deutschen Meisterschaft weiter. Bereits am kommenden Samstag (!) findet das drittletzte Rennen in Pflückuff bei Torgau statt (Info: msc-pflueckuff.de).

Resultate Motocross-Gespann-WM Madona/LV:

1. Lauf: 1. J.Keuben/Rietman (NL), VMC-AMS. 2. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 3. T.Leferink/S.Leferink (NL), VMC-KTM. 4. Hermans/van den Bogaart (NL), WSP-Mega. 5. Wilkinson/J.Millard, (GB), WSP-Husqvarna. 6. Wijers/van Hal (NL), VMC-Zabel. 7. Sanders/Vincent (B/NL), WSP-Mega. 8. T.van der Lagemaat/Musset (NL/F), VMC-Zabel. 9. Gordejev/Lebreton (EST/F), WSP-Husqvarna. 10. Lihtsa/Lina (EST), Husqvarna. 11. Peter/Hoffmann (D), VMC-Husqvarna. 12. Hodges/Henderson (GB), WSP-Husqvarna. 13. Vahter/Vahter (EST), KTM. 14. J.Brown/Booth (GB), VMC-Zabel. 15. Normak/Dukulis (EST/LV), VMC-Zabel. 16. B.Verhees/P.Verhees (NL), VMC-AMS. 17. Karttiala/Mäki (FIN). 18. Hertfelder/Blume (D), WSP-Husqvarna. 19. R.Rupeiks/Uzans (LV), Husqvarna. 20. Pirtinas/Aleksejevs LT/LV.

2. Lauf: 1. Lielbardis. 2. Keuben. 3. Sanders. 4. Wijers. 5. Wilkinson. 6. Hermans. 7. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 8. Lagemaat. 9. Hodges. 10. Peter. 11. J.Brown. 12. Normak. 13. Verhees. 14. Gordejev. 15. Vahter. 16. Karing/Lamp (EST/EST), WSP-KTM. 17. Hertfelder. 18. Pirtinas. 19. Karttiala. 20. Rupeiks.

WM-Stand nach 14 von 18 Läufen: 1. Hermans 284 Punkte. 2. Wilkinson 267. 3. Prunier 259. 4. Lielbardis 241. 5. Keuben 240. 6. Leferink 219. 7. Sanders 174. 8. Weiss 172. 9. Wijers 164. 10. Vanluchene 137. 11. Prümmer 128. 16. Weinmann 81. 17. Peter 72. 26. Hengster 15. 30. Hertfelder 14. 32. Erlecke 13. 33. Bolliger. 11. 35 Hofmann 8. 45. Hoormann 3.

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