Menard und Speed auf gutem Weg
Was ist drin für Paul Menard?
Wie wichtig die Erfahrung in der NASCAR-Serie ist, zeigt sich am Beispiel von Scott Speed und Joey Logano. Die beiden Fahrer fuhren im letzten Jahr ihr erstes komplettes Jahr im Sprint Cup. Während Speed darum kämpfte unter den besten 35 zu bleiben, um für das jeweils nächste Rennen sicher qualifiziert zu sein, erging es Joey Logano etwas besser. Der Gibbs-Pilot fuhr im ehemaligen Team von Tony Stewart eine solide Saison, staubte sogar einen Rennsieg auf dem New Hampshire Motor Speedway ab.
In diesem Jahr zeigen sich beide Fahrer stark verbessert. Neben Logano, der für viele bereits als kommender Superstar gilt und in Bristol seine erste Pole Position holte, konnte vor allem Speed in den ersten fünf Rennen überraschen. Nach Platz 31 in Bristol fiel der ehemalige Formel-1-Fahrer zwar sechs Positionen in der Gesamtwertung zurück. Dort rangiert er auf Platz 18 aber noch weit vor dem bedrohlichen 36. Platz. Im zweiten Jahr scheint der 27-jährige eine ähnliche Entwicklung wie seinerzeit A.J. Allmendinger, sein Vorgänger im Red-Bull-Team, zu nehmen.
Noch grössere Fortschritte machte Paul Menard. Dessen Entwicklung ist sogar ein wenig überraschender, schaut man sich die bisherige Karriere an. In den letzten Jahren schien er bei Dale Earnhardt Inc. und Yates Racing auf der Stelle zu treten. In diesem Jahr ist er im Yates-Folgeteam bei Richard Petty Motorsports die Speerspitze. Sogar Kasey Kahne hat bisher das Nachsehen. Menard fährt bisher konstant gute Ergebnisse ein. Neben dem Sprint Cup fährt er auch in der Nationwide Series ein komplettes Jahr. Die zusätzlichen Rennen in der «zweiten Liga» scheinen aber keinesfalls eine Belastung darzustellen. Es scheint eher der Fall, als könne er dort, einen Tag früher, wichtige Erfahrungen sammeln. In den bisherigen, zusammengefasst neun Rennen, platzierte er sich immer unter den Top 20.
In Bristol spiegelte Platz 18 zudem keineswegs seine Leistungen im Rennen wieder: «Da das Auto zu Beginn so gut war, bin ich schon etwas enttäuscht mit der Platzierung. Wir waren den ganzen Tag in den Top 10, aber wir hatten zwei Reifensätze, die einfach nicht so gut im Verschleiss waren, wie die vorherigen.» Die Konkurrenz hinter Menard nahm beim letzten Boxenstopp in Bristol vier neue Reifen, im Gegensatz zu deren zwei bei Menard. Das Resultat für den 29-jährigen war bekanntlich nicht besonders positiv. «Ich weiss aber, dass der Tag sicherlich noch schlechter hätte laufen können.»
Obwohl er auf Rang neun der Gesamtwertung rangiert, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt eindeutig zu früh, von einem Chase-Kandidaten zu sprechen. Menard hat in dieser Form allerdings das Zeug in die Top 20 zu fahren.