Kenseth: Glückspilz oder verdienter Sieger?

Von Guido Quirmbach
So sehen Sieger aus: Matt Kenseth und seine Crew

So sehen Sieger aus: Matt Kenseth und seine Crew

In den USA gibt es viele Diskussionen. War der Sieg von Kenseth ein Glückstreffer oder ist er der verdiente Daytona 500-Sieger?

Eigentlich ist egal, morgen fragt eh keiner nach. Zumindest nicht außerhalb der Statistik-verliebten USA.
Matt Kenseth war mit seinem Ford zwar immer wieder in der Führungsgruppe, aber eigentlich nie ganz vorn. Glück hatte er sicher beim „Big One“, als er genau die richtigen Lenkbewegungen machte, dabei von dem schleudernden Vickers nicht touchiert wurde und dem Chaos so entging.

Doch dann war die Situation für alle gleich, denn überraschend kam der Regen nicht: Nach den Radar-Bildern zu urteilen war es eigentlich ein Wunder, dass die annähernd 200.000 Zuschauer des Daytona 500 überhaupt mehr als ¾ der Renndistanz zu sehen bekamen. Ein dichtes, dunkles Wolkenband kam aus Richtung Westen und zog in Richtung Atlantik. Und es war bereits über Daytona, als noch nicht einmal Halbzeit war. Als das Feld die 100-Runden-Marke hinter sich liess war klar, dass jede Runde nun die letzte sein konnte, denn gemäß de NASCAR-Regularien reichen 50% der Distanz aus, um eine Wertung zu erzielen. Und seitdem die Startzeit in den späten Nachmittag gelegt wurde, hat man auch nicht mehr soviel Spielraum nach hinten. Als sich nach dem abzeichnete, dass es noch mindestens eine Stunde regnen wird und ein Neustart frühestens eine weitere Stunde später möglich gewesen wäre, brachen die Verantwortlichen ab und erklärten den in dem Moment führenden Kenseth zum Sieger.

Es war kein Glück, sondern ein sauberes Überholmanöver mit NASCAR-typischer Beihilfe von Kevin Harvick, die ihn in die erste Position brachte. Elliott Sadler, der bis dahin vorn war, in der letzten grünen Runde von einem Draft-D-Zug überholt wurde und am Ende Fünfter wurde, ärgerte sich aber nur kurz. «Ich kann den «Pass» noch Millionen Mal im Kopf abspielen lassen, deshalb wird es sich nicht mehr ändern.»

Kenseth hatte den Regen in seine Überlegungen mit einbezogen: «Beim letzten Stopp brachte mich die Crew in eine enorm gute Position. Ich lag hinter Elliott Sadler und der Himmel wurde immer dunkler. Wir waren uns sicher, dass es ohne Regenunterbrechung keinen weiteren Boxenstopp mehr geben wird, also musste ich mich sputen. Ich war gerade an ihm vorbei, als dicke Regentropfen auf mein Auto krachten und ich dachte . Und das war es wirklich!»

Sicher, etwas Glück war dabei. Aber man kann auch sagen, Matt Kenseth hat alles richtig gemacht. Ein unverdienter Daytona-Sieger ist er jedoch ganz sicher nicht.

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