Kurt Busch gewinnt das Budweiser Shootout
Hamlin (11) überholt unterhalb der gelben Linie
Die Spekulationen sind endgültig vorbei. In der vergangenen Nacht ging ein 24-Mann starkes NASCAR-Feld erstmals in diesem Jahr auf die Reise auf dem neu asphaltierten Daytona International Speedway. Sieger des spektakulären Rennens war Kurt Busch. Der Penske-Pilot erhielt auf den letzten Rennmetern die entscheidende Hilfe vom amtierende Daytona-500-Champion, Jamie McMurray. So konnte sich der Dodge-Pilot in einem Foto-Finish gegen Denny Hamlin durchsetzen. Dieser überquerte die Ziellinie allerdings als Erster – und wurde bestraft.
Hamlin hatte nur wenige Meter zuvor den bis dahin führenden Ryan Newman überholt, in dem er unter die ominöse gelbe Doppellinie fuhr – ein Regelverstoss. Die NASCAR reagierte umgehend und erklärte direkt nach dem Zieldurchlauf Kurt Busch zum Sieger.
«Die gelbe Linie ist da um uns und die Fans auf der Tribüne zu schützen», erklärte Hamlin im Ziel sein Vorgehen. «Ich habe mich einfach entschieden, die sichere Variante zu wählen. Ein Sieg im Shootout ist es einfach nicht Wert die 39 (Newman) auf die Tribünen zu befördern. Meiner Ansicht nach, bei diesen Geschwindigkeiten, wäre genau das passiert, wenn ich in sein Heck gefahren wäre.» Den beschriebenen, von Hamlin befürchteten Vorfall, erlebte die NASCAR 2009 in Talladega. Damals zog Brad Keselowski nicht zurück und erwischte Carl Edwards, der daraufhin in Richtung Haupttribüne abflog und lediglich durch den Zaun davon abgehalten wurde, in der Zuschauermenge zu landen. Verletzte gab es seinerzeit trotzdem.
Beim Sieg von Kurt Busch wechselte die Führung in dem 75-Runden-Rennen insgesamt 28 Mal, unter neun Fahrern – ein neuer Rekord für das Budweiser Shootout. «Was für eine unglaubliche Erfahrung», kommentierte Busch das Rennerlebnis. «Ich hatte keine Vorstellung, wie es aussehen würde, als ich in das Rennen ging.» Es sah kurios aus.
Die bereits aus Talladega bekannten Two-Car-Drafts nahmen in Daytona überhand. Ein Fahren im grossen Pulk war kaum zu sehen. An der Spitze konnten sich im ersten Segment umgehend vier bis fünf Zweierteams absetzen, die sich dann regelmässig abwechselten, was die Führungsarbeit anging. Das Zusammenspannen mit einem Partner wird in einer Woche beim Daytona 500 der Schlüssel zum Sieg sein. Nicht mehr die Kolonne von Fahrzeugen, sondern lediglich ein weiteres ist nötig, um am Grossteil des Feldes vorbeizuziehen.
Das Einladungsrennen in Daytona ging nicht ohne Unfälle über die Bühne. Bereits der erste Crash, kurz nach Beginn des zweiten Segments, forderte unter anderem Dale Earnhardt jr., Joey Logano und Juan Pablo Montoya. Von 24 gestarteten Fahrzeugen kamen nur 14 ins Ziel.