Teams vor dem Umbruch

Von Dennis Grübner
Richard Petty

Richard Petty

Im Sommer beginnt sich in der NASCAR-Serie nicht nur das Fahrerkarussell zu drehen. Teams machen sich in Anbetracht der Wirtschaftskrise Gedanken über einen Herstellerwechsel.

«Wir reden mit Dodge, wir reden mit jedem der dazu bereit ist», liess Richard Petty nach dem ersten Sieg des Teams am Wochenende in Sonoma verlauten. Petty steckt in einem Dilemma. In den 70er Jahren fuhr er bereits für Dodge und erlebte zusammen mit dem Hersteller seine wohl erfolgreichste Zeit als Rennfahrer. Drei Titel gewann Petty zwischen 1972 und 1975. Nach dem Wiedereinstieg der Marke in den Sprint Cup, 2001, war Petty einer der Ersten, der seine Flotte umstellte und wieder unter dessen Fahne fuhr. Doch seit geraumer Zeit fliesst kein Geld mehr von Dodge zu den Teams. Richard Petty Motorsports musste bereits neun Mitarbeiter vor die Tür setzen und macht sich nun Gedanken um einen Markenwechsel.

In dieser Woche gab es bereits wilde Gerüchte, die Kasey Kahne schon im August diesen Jahres in einem Toyota sehen, während seine Teamkollegen weiterhin Dodge fahren. In einem Interview mit «Sirius NASCAR Radio» gab es kein klares Dementi von Petty zu hören. Der Teammitbesitzer sagte jedoch auch, dass man noch keine Entscheidung getroffen habe.

Über einen Wechsel zu Toyota wird auch bei Earnhardt Ganassi Racing spekuliert. Ein mögliches Szenario wäre ein Wechsel Martin Truex jr.‘s in ein anderes Team und das Andocken von Juan Pablo Montoya bei Joe Gibbs Racing, als Satellitenteam. In Zusammenhang mit Gibbs ragen sich immer wieder Gerüchte um ein viertes Team. Durch eine Allianz mit Earnhardt Ganassi könnte man Montoya, ähnlich wie Ambrose bei Michael Waltrip Racing, mit dem nötigen Material ausstatten.

Verschiedene Optionen scheint es auch bei Red Bull Racing zu geben. «Alles ist möglich», so Geschäftsführer Jay Frye zu Spekulationen, sein Team würde von Toyota zu Chevrolet wechseln. Der Vertrag mit Toyota läuft am Ende des Jahres aus. Bisher hat man nur den Auslaufenden mit Fahrer Brian Vickers verlängert. Die Herstellerfrage ist noch ungeklärt.

Nicht gerade rosigen Zeiten blickt auch Richard Childress entgegen. Das Team hofft für das kommende Jahr zwar weiterhin vier Fahrzeuge einzusetzen. Doch sollten Shell (Sponsor #29, Kevin Harvick) und Jack Daniels (Sponsor #07, Casey Mears) keinen neuen Vertrag unterzeichnen bzw. sich keine neuen Sponsoren finden lassen, wird es auch für das Traditionsteam der NASCAR ungemütlich, das auf Zahlungen von General Motors wartet.

Ein Sommerloch ist in der NASCAR also definitiv nicht zu erwarten. Ob die genannten Teams die einzigen Wechselwilligen bleiben, darf in Frage gestellt werden.

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