Unerkannt in einer anderen Welt

Von Gerhard Kuntschik
Vettel, umrahmt von Scott Speed (li.) und Brian Vickers

Vettel, umrahmt von Scott Speed (li.) und Brian Vickers

Der Ausflug zum NASCAR-Finale brachte Formel-1-Vizeweltmeister Sebastian Vettel zum Staunen.

Inmitten der Sprechchöre für Jimmie, Jeff, Tony oder Junior, inmitten Hunderter rund um den Truck, der die Stars zur Fahrerparade um das Oval bringen sollte, fiel der junge Mann überhaupt nicht auf. [*Person Sebastian Vettel*] stattete dem NASCAR-Finale auf dem Homestead-Miami-Speedway und seinen Red-Bull-Kollegen Brian Vickers und Scott Speed einen Besuch ab. «Eine ganz andere Welt», meinte er, und die andauernde Verwunderung konnte er nicht verbergen, derweil Vater Norbert verzweifelt versuchte, seinem Sohn in den Massen zu folgen.

«Man muss sich daran gewöhnen, dass hier vieles anders ist. Aber es ist interessant, ganz ungewöhnlich für uns halt», sagte Vettel, «denn mit Rennfahren bei uns ist NASCAR nicht zu vergleichen.» Was aber der Heppenheimer sofort bemerkte: «Hier ist immer etwas los. Mit den Gelbphasen bleibt die Spannung immer aufrecht. Speziell in den letzten 50, 20 Runden wird es immer turbulent.» Was dem Formel-1-Star noch auffiel: «Ein Überholmanöver kann hier zwei Runden dauern. Und du fährst praktisch nie alleine auf der Strecke. Du hast immer Verkehr um dich herum.»

Das Showelement befand er schon Samstag beim Nationwide-Rennen, der zweiten Liga sozusagen, als «interessant. Beim Sprint-Cup aber war es gewaltig.» Und das Wochenende vergrößerte Sebastians Respekt vor den «Emigranten» Juan Pablo Montoya und Scott Speed: «Das ist nicht einfach, sich in dieser Art von Racing einzugewöhnen und sich hier Respekt zu verschaffen. Hut ab vor den beiden.»

Zur Formel 1 hat Vettel in diesen Tagen ein wenig Abstand gewonnen. «Ich verfolge natürlich die Neuigkeiten, aber es ist nicht so, dass ich hungrig vor dem Computer sitze und auf die letzten News warte.» So hat er auch den Transfer von Jenson Button zu McLaren-Mercedes mit kleiner Verzögerung mitbekommen und findet ihn etwas überraschend: «Das ist doch unüblich, dass ein Champion das Weltmeisterteam verlässt, noch dazu, wenn die Zukunft noch aussichtsreicher erscheint. Aber von aussen sind diese Dinge schwierig zu beurteilen.» Ein Schumacher-Comeback bei Mercedes, wie seit einigen Tagen spekuliert wird, erwartet Vettel nicht wirklich: «Ich weiss nicht, ob seine Verletzungen jetzt plötzlich voll ausgeheilt sind und er beim ersten Angebot schon wieder einsteigen würde.»

Im bevorstehenden Winter wird Vettel auch aktiver Wintersportler sein: «Wer für ein österreichisches Team fährt, darf auch Skifahren oder Snowboarden.» Mit zwölf Jahren hat er Snowboarden gelernt, «doch in den vergangenen Jahren bin ich mehr und mehr Skiläufer geworden.» Zum Skiurlaub kommt er natürlich nach Österreich, bevorzugterweise auf den Arlberg. Ob er zahlreiche seiner Red-Bull-Kollegen am Hahnenkammwochenende in Kitzbühel (Januar) treffen wird, ist noch offen. Fix ist, dass er Weihnachten bei der Familie in Heppenheim verbringen wird. Und davor gibt es noch einige Ehrungen, obwohl er auch manche der vielen Einladungen absagen muss.

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