Nelson Piquet Jr.: Tritt in die Weichteile!
Nelson Piquet jr.: «Ich wollte Scott nicht zwischen die Beine treten»
Die unschönen Szenen spielten sich gleich nach dem ToyotaCare 250 in Richmond ab. Video-Aufnahmen zeigen Nelson Piquet Jr., wie er seinem Rivalen Brian Scott in der Boxengasse in die Weichteile tritt. Der 25-Jährige aus Idaho war dem Sohn des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet zuvor einige Male zu nahe gekommen – auch nach der Zieldurchfahrt.
Das brachte Piquet jr. in Rage: «Das hat er schon in Martinsville gemacht und ich liess ihm das durchgehen», beschwerte sich der 28-jährige Brasilianer nach dem Rennen. Später erklärte er: «Wenn man nach dem Rennen eine Wut im Bauch hat, jeder ist müde und frustriert, dann machst du vielleicht Sachen, die du nicht so gemeint hast. Ich wollte ihm nicht zwischen die Beine treten, ich habe bloss versucht, ihn von mir fern zu halten, weil ich ich mich nicht mit ihm prügeln wollte. Er kam schreiend auf mich zugerannt, es war eine Abwehrreaktion, ich wollte ihn nicht treffen. Ich lasse mir nichts mehr von ihm gefallen.»
Um 23.15 Uhr kam es im Infield trotzdem zu einer Keilerei, wegen der zwei Teammitglieder von Richard Childress Racing (das Team, das sich um die Autos von Turner Scott Racing kümmert) schliesslich verhaftet wurden. Die Beiden hatten Nelson Piquet jr. und einige seiner Teammitglieder vor dem Motorhome erwartet und eine schlagkräftige Antwort auf die Szenen nach dem Rennen geliefert. Das Resultat war eine Schulterverletzung, wie die lokale Polizei bestätigte. Wer an der Schulter verletzt wurde, ist unklar (es soll sich nicht um Nelson Piquet jr. handeln). Sicher ist, dass die beiden Haudegen nach einer Nacht in der Zelle zwar wieder auf freien Fuss gesetzt wurden, sich aber wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten müssen.
Während des Sprint-Cup-Rennens twitterte Nelson Piquet jr. seine Sicht der Dinge: «Was für eine verrückte Nacht! Zuallererst möchte ich mich bei unseren Fans, Sponsoren und meinem Team für die Szenen nach dem Rennen entschuldigen. Bin verletzt, nachdem ich gestern meine Kollegen bei der nächtlichen Begegnung vor dem Motorhome verteidigt habe. Das Rennen fand für uns und Scott offensichtlich kein gutes Ende. Der Tritt nach dem Rennen war eine Reaktion zur Selbstverteidigung. Ich wollte keine Regeln verletzten. Wenn man sich den Kick anschaut, dann wundert man sich nicht, dass ich Rennfahrer bin und kein Fussball-Profi. Ich freue mich darauf, das Ganze hinter mich zu lassen und wieder Rennen zu fahren.»