Estering: Foto-Finish-Sieg für Petter Solberg

Wow, war das ein Finale bei der neunten Runde zur Rallycross-Weltmeisterschaft auf dem norddeutschen Estering bei Buxtehude. Mit dem bislang knappsten Vorsprung in der 47-jährigen RX-Chronik von nur fünf Tausendstelsekunden (!) sicherte sich Petter Solberg im Citroën DS3 vor Mattias Ekström im Audi A1 und 2,354 Sekunden vor Robin Larsson im zweiten Audi A1 den Gesamtsieg.

«Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll», war der erste Kommentar von Solberg, dem Rallye-Weltmeister von 2003 auf Subaru Impreza. «Ich glaube nicht, dass ich eine solche knappe Entscheidung schon einmal in meinem Leben gesehen habe.»  

Nach 9 von 12 Läufen baute Solberg seine WM-Führung auf 212 Punkte und damit auf 52 Zähler zu Toomas Heikkinen aus, der auf dem Estering im VW Polo des Werksteams von Marklund Motorsport mit einem Rückstand von 4,150 Sekunden den fünften Finalplatz hinter Pontus Tidemand im dritten Audi S1 erreichte. «Mein Plan für das Finale war, dass ich nicht unbedingt gewinnen musste, aber als ich den Fehler von Robin Larsson sah, wusste ich, ich hatte eine Chance. Aber auch ich machte aber in der zweiten Runde einen Fehler. Ich wusste auch nicht mehr, ob noch eine Runde mehr zu fahren war. Deshalb setzte ich den Joker und verlor etwas Zeit. Über Funk hörte ich, dass ich nun richtig attackieren musste. Das tat ich dann. Ich wusste wirklich nicht, als wir die Ziellinie kreuzten, ob ich gewonnen hatte. Es war ein unglaublicher Moment.»  

Angesichts der knappsten Entscheidung in der RX-Geschichte war auch Mattias Ekström mit dem Ehrenrang zufrieden. «Wenn man verliert und das mit nur fünf Tausendstelsekunden, so ist das eine solche Niederlage wahrlich keine Schande», merkte der zweifache DTM-Champion Ekström, dessen Teamkollege und Landsmann Pontus Tiedemand in seinem dritten Finale Vierter wurde. «Natürlich wollte ich hier für Audi einen Sieg holen. Nun haben wir auf dem Podium die Plätze zwei und drei und dazu noch Pontus im Finale beim Heimspiel von Audi. Gratulation an Petter. Einen Sieg kann man nicht kaufen. Dafür muss man hart arbeiten. Und das hat er getan. Ich mit dem zweiten Platz zufrieden,» ergänzte der Rallycross-Neueinsteiger Ekström.  

Mehr als 10.000 Zuschauer erlebten im deutschen Rallycross-Mekka den bislang am stärksten besetzten WM-Lauf, der mit 41 Supercars und insgesamt 71 Fahrzeugen in den drei Kategorien «Supercars», TouringCar» und «Super1600» ein Rekordstarterfeld aufwies, darunter auch der sechsfache Guinness Weltrekordhalter Ronny C Rock. Zudem traten 26 Fahrzeuge zum vorletzten Lauf im Europa-Championat an.  

Einer der Fahrer, der in diesem Saison bei der neunten WM-Runde der siebte verschiedene Laufsieger hätte sein können, war Robin Larsson im Audi S vom Team Bergs Fegen. Der 21-jährige Gewinner des zweiten Halbfinales machte aber in der dritten Runde des Endlaufes einen Fehler und gab die Führung an Solberg, dem Sieges des ersten Semi-Finales, ab. «Wenn man einen Fahrer wie Petter Solberg hinter sich, ist das nicht ohne. Ich war nervös und machte einen Fehler und natürlich nutzte Petter das aus und sprang vorbei. Ich bin aber trotzdem happy, zu zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Podium zu stehen», erklärte Larsson.  

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