Lategan/Cummings gewinnen Südafrika-Safari Rallye
In einem engen Schlussduell konnten sie die Dacia-Sandrider-Fahrer Sébastien Loeb/Fabian Lurquin mit 1.39 Minuten Vorsprung hinter sich lassen.
Lategan und Loeb lieferten sich mit den Ultimate-Fahrzeugen bis zum Ende des erstmals in Südafrika ausgerichteten WM-Laufs einen erbitterten Kampf. Vor dem Start der 39. und letzten Wertungsprüfung lagen die beiden lediglich fünf Sekunden auseinander. Der führende Lategan hatte den kleinen Nachteil, dass er kurz vor seinem Rivalen starten musste. Schließlich fuhr er auf der letzten WP exakt die gleiche Zeit wie der neunfachen Rallye-Weltmeister.
Im Ziel der 118 Kilometer langen Prüfung rund um Sun City war somit der Gesamtsieg von Henk Lategan bestätigt. Loeb wurde obendrein noch mit einer Zeitstrafe von einer Minute belegt. Der Triumph bedeutet zudem auch den ersten W2RC-Sieg von Lategan.
Für den Südafrikaner war es nach 1100 Kilometern im Buschland der Nordwest-Provinz die Bestätigung seines großen Könnens. Dieses hatte er bereits mit einem zweiten Platz bei der Dakar hinter seinem Toyota-Teamkollegen Yazeed Al-Rajhi aufgezeigt.
Der achtfache Rallye-Weltmeister Loeb hingegen muss weiterhin noch auf seinen ersten Sieg warten. Der Elsässer trug dennoch zu einer guten Woche für Dacia bei, da er endlich in diesem Jahr eine Zielankunft mit Podium erreichte und sich zudem zwei Etappensiege sicherte. Loeb kam nach einem schwachen 51. Platz im Prolog richtig gehend in Schwung und führte die südafrikanische Safari-Rallye bis zur vorletzten Etappe an, nur um kurz vor Ende von Lategan noch überholt zu werden.
Obwohl Loeb auf der letzten Etappe noch einmal beherzt angriff, reichte sein sechster Platz auf Etappe 5 nicht mehr aus um den Gesamtsieg zu erlangen.
Dacia-Pilot Nasser Al-Attiyah gewann die dritte und fünfte Etappe. Nach einer Strafe gab es für den Katarer allerdings keine Chance mehr auf den Geamtsieg, trotzdem lührt er die WM an. Die letzte Etappe gewann er mit fast zwei Minuten Vorsprung auf Lucas Moraes (Toyota). Der Brasilianer komplettierte das Podium im Gesamtklassement mit 2,55 Minuten Rückstand auf Lategan.
Die Rallye verlief für die südafrikanischen Piloten insgesamt sehr erfolgreich: Sie gewannen vier von sechs Etappen, darunter auch den Prolog mit Ford-Pilot Gareth Woolridge. Er wurde schließlich Gesamtvierter vor seinen Markenkollegen Carlos Sainz.
Nach der Rallye auf heimischen Boden mit einem zutiefst patriotischen und enthusiastischen südafrikanischen Publikum freute sich der mehrfache südafrikanische Rallye-Raid-Champion Lategan ganz besonders: «Was für eine Erleichterung, es war ein wahnsinnig enges Rennen. Wir haben auf der Schlussetappe absolut Vollgas gegeben. Als ich heute Morgen aufwachte, wollte ich nicht noch einmal Zweiter werden, wie es bei der diesjährigen Dakar der Fall war. Es war ein unglaublicher Kampf».
Loeb zeigte sich mit seinem zweiten Platz in der Gesamtwertung zufrieden und kommentierte:«Wir waren in einem Teil der letzten Etappe nah an Lategan dran, aber er hat gewonnen und es verdient. Er war wirklich stark. Das Hauptziel für uns war es, die Rallye zu beenden. Und: Wir sind auf dem Podium». Die Herausforderung und den Reiz des südafrikanischen Terrains erkannte unumwunden Loeb an.
Obwohl Al Attiyah und sein Navigator Edouard Boulanger nur den 10. Platz in der Gesamtwertung belegten, nachdem sie auf den ersten Etappen mehrere Navigationsfehler gemacht hatten hatten, beklagte sich der Katarer nicht: «Wir haben zwei Etappen gewonnen und einige gute Punkte für die Meisterschaft geholt, was für mich und das Team sehr wichtig ist».
Der Spanier Carlos Sainz meinte: «Man lernt immer etwas Neues, wenn man auf neuen Straßen und neuen Strecken in einem neuen Land fährt. Es war eine intensive Rennwoche. Die Startpositionen auf den Etappen hatten einen großen Einfluss auf die Rallye, Es war ein tolles Gefühl, das Auto nach einer langen Pause zum ersten Mal seit der Dakar wieder zu fahren»
Endergebnis Safari-Rallye Südafrika
1. Lategan/Cummings (Südafrika) Toyota 12:10.42 h
2. Loeb/Lurquin (Frankreich/Belgien) Dacia +01.39 m
3. Morares/Monleon (Brasilien/Spanien) Toyota +02.55
4. Woolridge/Dreyer (Südafrika)) Ford +04.48
5. Sainz/Cruz (Spanien) Ford +05.15
Zwischenstand in der Rally-Raid-WM (Ultimate-Klasse)
1. Al Attiyah (Katar) Dacia 114 Punkte
2. Lategan (Südafrika) Toyota 94
3. Morares (Brasilien) Toyota 89
4. Quinterol (USA) Toyota 79
5. Al-Rajhi (Saudi Arabien) Toyota 73