Premiere: Aston Martin für den Rallyesport
Ungewöhnlich: Ein Aston Martin auf Rallye-Pisten
Es dürfte ein Unikat sein, der Aston Martin DBR9, der Ende Juni auf den portugiesischen Rallye-Pisten debütierte. «Mein Team hatte die Idee und ich bin für alles offen», sagte Fahrer José Pedro Fontes.
Der 33-jährige Fontes begann im Formel-Sport, nachdem ihm sein Vater damals eine Karriere auf Enduro-Motorrädern verboten hatte. Zweimal wurde er in den 90er Jahren portugiesischer Formel-Ford-Meister. Dann wechselte er in den Rallye-Sport, sammelte aber auch im Rundstrecken-Bereich am Steuer von Tourenwagen Erfahrungen. Die vergangenen beiden Jahre war er in einem Rallye-Punto unterwegs, den Fiat Portugal einsetzte. «Das Projekt lief Ende des vergangenen Jahres aus. Mein Team Sports & You bot mir dann an, mit einem BMW 320 si an der portugiesischen Tourenwagen-Meisterschaft teilzunehmen und ich habe zugesagt. Ich fahre prinzipiell alles, schließlich bin ich Profi und muss das tun, was die Sponsoren möchten. Wobei mir auch die PTCC viel Spaß macht, zumal ich zurzeit Tabellenführer bin.» ´
Doch der Rallye-Sport, seine heimliche Liebe, ließ ihn nicht los. Da kam ihm die Idee seines Teams, einen Aston Martin für Rallyes umzubauen, gerade recht. «Ich bin sowieso der Meinung, dass die Zuschauer am liebsten spektakuläre Autos sehen. Mit diesen ist die Show immer noch am besten. Das haben wir bei der Rallye Vila Verde am vergangenen Wochenende wieder gesehen, als die Masse der Zuschauer nach meinem Aston und einem weiteren Porsche gleich zur nächsten Wertungsprüfung zogen und die anderen Autos gar nicht mehr sehen wollte.»
Fontes’ Bolide mobilisiert 550 PS aus einem 5,9-Liter-Triebwerk, wiegt aber nur 1300 Kilogramm. «Einen Rallye-Aston zu bauen ist eine ganz andere und wirklich neue Herausforderung, die mir auf Anhieb gefallen hat. In der portugiesischen Rallye-Meisterschaft sind auch GT2- und GT3-Autos zugelassen, deshalb passte der Renner so wie er ist ins Reglement.»
Und der studierte Kommunikationswissenschaftler fand noch einen weiteren Vorteil: «Plötzlich wird man von allen möglichen Journalisten und Fans angesprochen. So ein außergewöhnliches Auto fördert also auch die Kommunikation…»
Seine erste Rallye erlebte das für diese Art von Motorsport ungewöhnliche Sportgerät vor einer Woche bei der Rallye Vila Verde in Portugal. «Das Auto ist verdammt groß für einen Rallye-Wagen, es steckt aber einiges an Potenzial drin. Beim ersten Auftritt hatten wir noch ein zu lang übersetztes Getriebe, außerdem waren die Aufhängung und die Dämpfer für eine Rallye noch nicht optimal.» Trotzdem wurde José Pedro Fontes Dritter.
Der Sieg ging an Mex Machado dos Santos. Der ehemalige Manager von GP2-Pilot Álvaro Parente fährt ebenfalls ein GT-Auto und sorgte mit seinem Porsche 997 für den ersten Sieg eines GT-Wagens in der portugiesischen Rallye-Meisterschaft.