Wallenwein - nichts für schwache Nerven
Wallenwein - Technik verhindert Saarland-Hattrick
Die ADAC Saarland Rallye, mit Start- und Ziel in Dillingen, zählt zu den Klassikern im Deutschen Rallye Sport. Prüfungen wie «Wahlener Platte» und «Steine an der Grenze» sind legendär. Die schnellen und anspruchsvollen Strecken wurden mit einer neuen Prüfung im Raum Lebach nochmals aufgewertet. Hinzu sorgten die Rundkurse in den Innenstädten für ein riesiges Zuschaueraufkommen. Traditionell kommt es aufgrund der selektiven Streckenführung, die mit ca. 20 Prozent Schotteranteil häufig wechselnde Streckenverhältnisse offenbarte, zu vielen Fahrfehlern und Ausfällen.
Sandro Wallenwein und Pauli Zeitlhofer fuhren vom ersten Meter an auf Angriff und lagen nach den ersten beiden Prüfungen mit der Winzigkeit von 0,4 Sekunden auf dem zweiten Gesamtrang. Nach sechs Wertungsprüfungen und zwei Bestzeiten übernahm der Subaru Impreza N15 aus der Stuttgarter Rallyeschmiede nach der Halbzeit die Führung. «Es läuft alles perfekt. Das Zusammenspiel mit meinem Copiloten funktioniert hervorragend, nur so ist es überhaupt erst möglich solch schnelle Zeiten zu fahren», schwärmte Sandro vor den Prüfungen am Nachmittag.
Unterdessen plagte sich die Konkurrenz mit technischen Problemen. Während PeterCorazza auf der Verbindungsetappe aufgeben musste, büsste Gassner Junior (beide Mitsubishi) aufgrund einer zu langen Reparaturzeit 20 Strafsekunden ein. Aber auch die Subaru-Besatzung blieb nicht verschont. In WP 9 hätte eine kleine Unachtsamkeit fast das vorzeitige Aus bedeutet:
«Wir kamen mit hohem Tempo in den Zielbereich. Dabei fuhren wir eine Kurve etwas zu weit innen an und zerstörten uns dabei einen Dämpfer. An gleicher Stelle beschädigte sich auch Porsche-Pilot Olaf Dobberkau seine Aufhängung und landete wenige Meter danach mit einem gewaltigen Abflug hochkant an einem Baum. Glücklicherweise wurde bei diesem Crash niemand verletzt. Wir mussten fortan das Tempo drosseln und bangten um die Zielankunft. Wir kämpften uns zum rettenden Service. Unsere Crew machte erneut einen tollen Job und reparierte den Wagen in der vorgegebenen Zeit. Somit konnten wir im zweiten Durchgang auf dem Stadtrundkurs in Merzig wieder puschen und schlossen die Veranstaltung auf einem guten zweiten Gesamtrang ab. Nach den beiden Vorjahressiegen hätten wir natürlich gerne den Hattrick geschafft. Doch wir können sehr zufrieden sein, schliesslich reduzierten wir den Rückstand von vier auf einen Punkt“, strahlte Wallenwein sichtlich erleichtert im Ziel.
Somit kommt es bei dem abschließenden Lauf zur DRM im Rahmen der ADMV Lausitz-Rallye (15.-17 Oktober in Boxberg) zu einem wahren Showdown. Hermann Gassner Junior führt mit hauchdünnem Vorsprung vor Sandro Wallenwein das Feld an. Dabei bleibt keine Zeit zum Taktieren: «Das wird eine schwierige Rallye werden. Auf der einen Seite müssen Sandro und Pauli sehr schnell fahren und vor Hermann Gassner Junior das Ziel erreichen. Doch ein Ausfall würde alle Träume platzen lassen. Der Schnellste soll Meister werden. Natürlich hoffe ich, dass wir das sind», schmunzelte Teamchef Thomas Wallenwein abschliessend.