PrüstelGP Juniorteam im NTC: Top-5 sind anvisiert

Von Thorsten Horn
Dustin Schneider, Florian Prüstel, Freddie Heinrich und Noel Willemsen (v.l.)

Dustin Schneider, Florian Prüstel, Freddie Heinrich und Noel Willemsen (v.l.)

Neben der Moto3-WM engagiert sich das sächsische Team carXpert PrüstelGP wieder im Northern Talent Cup. Mit Dustin Schneider und Noel Willemsen hat man 2021 zwei Piloten, die mindestens in die Top-5 wollen.

«Nachwuchs ist für uns ein wichtiges Thema», sagte der Teamchef Florian Prüstel am Rande des kleinen Fotoshootings am gestrigen Sonntag auf dem Sachsenring im Anschluss an die Online-Teampräsentation. Demzufolge möchte das einzige deutsche Team in der Moto3-Weltmeisterschaft unter dem Bewerbernamen PrüstelGP Juniorteam auch in der zweiten Saison den Northern Talent Cup aufmischen.

Im Vorjahr gewann Freddie Heinrich das Premierenrennen auf dem Sachsenring im Rahmen der IDM und führte danach die Gesamtwertung bis zum Finale an. Bei diesem verletzte sich der damals noch 15-jährige bei einem Trainingssturz so schwer, dass er tatenlos zusehen musste, wie er auf den dritten Gesamtrang durchgereicht wurde.

Sein Talent war trotzdem unbestritten und den Entscheidern über die begehrten Plätze im Red Bull MotoGP Rookies Cup nicht verborgen geblieben. Somit wurde er, Corona-Maßnahmen-bedingt auch ohne Sichtungslehrgang, für 2021 mit einem der weitgehend kostenlosen Startplätze bedacht. Vom Team Prüstel wird er dennoch weiter unterstützt. Demzufolge war auch er bei der Teampräsentatin anwesend und berichtete, dass er zuletzt für zwei Wochen erstmals wieder in Spanien zum Trainieren war. «Endlich konnte ich den Winterrost abschütteln. Ich habe über den Winter viel Sport gemacht und bin auch viel Enduro gefahren, teilweise im Schnee. Das hat richtig Spaß gemacht.»

Seine Abenteuerreise beschrieb der seit dem 8. Februar 16-Jährige aus Lunzenau in Mittelsachsen so: «Wir sind ohne jegliche Vorbereitungsmaßnahmen einfach nach Spanien gefahren wie sonst auch. Das war kein Problem. Lediglich auf der Rückfahrt sind wir an der französischen Grenze angehalten und gefragt worden, wo wir herkommen. Man hat uns auch nach Corona-Tests gefragt, die wir nicht hatten. Letzten Endes durften wir auch so weiterfahren.»

Zu seiner ersten Mission in Spanien des Jahres 2021 sagte Heinrich: «Wir hatten mein Vorjahres-NTC-Motorrad und mein fast identisches Trainingsmotorrad dabei. Dazu bin ich noch Supermoto und Flat-Track gefahren. Zusammen mit drei Tagen auf der Rennstrecke bin ich insgesamt neun Tage Motorrad gefahren. Mein Ziel sind in diesem Jahr die Top-10. Das wird sicherlich sehr schwer, aber dort muss ich schon hin. Ich werde jetzt noch viel Kraftsport und Kondition trainieren und mich bestmöglich vorbereiten. Auch auf die Rennstrecken nach Spanien will ich nochmal.»

Über den Winter ist der deutsche «Fast Freddie» noch einmal vier Zentimeter gewachsen und misst nun 1,72 m. «Es wäre gut, wenn nicht mehr allzu viel dazu kommt, denn dann wird es auf einer Moto3 langsam etwas eng.»

Solche Sorgen hat der schmächtige Dustin Schneider nicht, eher umgekehrt. «Ich wiege 44 Kilogramm und esse wirklich viel. Ich trainiere auch viel, um Muskelmasse aufzubauen, aber irgendwie komme ich nicht auf Gewicht», erklärte der 14-Jährige aus dem vogtländischen Adorf.

Als sein Saisonziel lobte er für sich Top-5-Platzierungen aus und meinte dazu: «Ich habe ja nun ein Jahr Erfahrungen im NTC sammeln können und will das in diesem Jahr anwenden. Ich will von Saisonbeginn an vorn dabei sein. Perspektivisch bleibt mein Ziel weiter die Moto3-WM.»

Dazu lautet sein Fahrplan nach einem guten zweiten NTC-Jahr auch in den Red Bull MotoGP Rookies Cup aufzusteigen, dort ebenfalls nach einem Eingewöhnungsjahr ein zweites Jahr fahren und mit guten Ergebnissen dann schließlich in die WM kommen.

Das hat auch Noel Willemsen im Sinn. Der gleich junge Vorjahres-NTC-Zehnte (einen Platz vor Dustin Schneider) aus Mülheim an der Ruhr ist neu im PrüstelGP Juniorteam. Auch er nennt die Top-5 am Saisonende als sein Ziel und freut sich schon auf sein neues professionelles Umfeld.

«Ein Vater-Mutter-Team ist nun einmal nicht so gut, wie ein professionelles Team», weiß er um die neuen Vorzüge. Auch darin, nun mit einem Teamkollegen zu agieren, sieht er Vorteile und meint dazu: «Wir kennen uns ja schon ein paar Jahre und haben uns ein bisschen angefreundet. Neben der Strecke sind wir alle miteinander befreundet, aber nicht mehr im Rennen. Wir wollen auf der Strecke bis zum Qualifying bestmöglich zusammenarbeiten und gemeinsam nach vorn kommen. Die Rennen sind dann etwas anderes.»

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