Bahnsport-Familie Tebbe: Jetzt fahren drei Rennen

Von Manuel Wüst
Jörg (li.) und Louis Tebbe

Jörg (li.) und Louis Tebbe

Wenn wie bei Tebbes drei Familienmitglieder Bahnrennen fahren, dann dreht sich alles um den Sport. Kollidieren Termine, ist eine besondere Logistik erforderlich.

Mittwoch Roden in den Niederlanden, Fronleichnam Altrip in der Pfalz, Samstag Rzeszow in Polen und Moorwinkelsdamm nordwestlich von Oldenburg, und am Sonntag Hechthausen, nordöstlich von Bremen: So lautet die Route für die Familie Tebbe rund um Fronleichnam, wenn Jörg Tebbe und seine Kinder Louis und Lenja Rennen bestreiten.

«Es sind zwei Autos im Einsatz. Mit einem waren wir in Roden und Altrip. Wir kamen nachts aus Roden in Altrip an, dort fuhr Louis sein erstes Langbahnrennen», berichtete Jörg beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Dann ging es zu meinem Schwager, wo wir die Motorräder fertig machten, dann fahre ich mit Louis nach Polen weiter. Nach dem Rennen geht es dann 1200 km nach Hechthausen, wo wir unser Rennen fahren, und dann noch die paar Kilometer nach Hause.»

Während Jörg und Louis Tebbe in Polen sind, wird Tochter Lenja im 1500 km entfernten Moorwinkelsdamm bei der Talents Team Trophy starten. Verheiratet ist Jörg übrigens mit Tanja, eine geborene Diener. Der Bahnsport liegt also auch der Schwarzwälderin im Blut.

Beim ersten Langbahn-GP in Rzeszow wird Tebbe, der 2022 keinen festen WM-Platz hat, als erste Reserve parat stehen. «Klar hoffe ich auf Wildcard-Einsätze. Mal schauen, vielleicht krieg ich den ein oder anderen. Ich fand das auch schön, dass die Polen gefragt haben, denn die haben schon zwei Fahrer mit dabei und haben Probleme, Fahrer zu bekommen. Also fahre ich hin, vielleicht krieg ich ja einen Einsatz.»

Nach jetzigem Stand sieht es so aus, dass Jörg Tebbe in Rzeszow für Josef Franc ins Feld kommen könnte. Der Tscheche stürzte in Altrip und verletze sich an der Hand. Dass er in Polen fahren kann, ist unsicher.

Beim Rennen in Altrip am Fronleichnamstag kam Tebbe bereits für Franc als Nachrücker im Sonderlauf um den «Goldenen Römer» ins Feld und hätte diesen fast gewonnen. Parallel dazu fuhr Sohn Louis, der im Juli 17 Jahre alt wird und im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum Landwirt begonnen hat, sein erstes Rennen auf der Langbahn und wurde mit drei Punkten Sechster: «Da Papa eh immer auf den Rennen ist, und ich eh immer mitfahre, kann ich dann ja auch Rennen fahren und wollte das mal probieren. Das Training in Roden lief ganz gut und ich wurde immer schneller. Es ist sehr gut, dass mir Papa viele Tipps geben kann, vor allem bei der Abstimmung.»

Jörg Tebbe betrieb bis zur Saison 2016 den Bahnsport professionell, wechselte dann aber zurück ins Amateurlager. «Nach meinem Sturz damals habe ich den Entschluss gefasst, normal arbeiten zu gehen. Als Corona anfing und gar nichts im Sport ging, war das wie ein Sechser im Lotto, da weiter Geld reingekommen ist und nicht nur Kosten da waren. Es macht bei den Preisen aktuell wenig Spaß, denn die ganzen Unterhaltskosten sind gewaltig gestiegen. Das versucht man zu kompensieren und irgendwie gelingt uns das.»


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