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Tom Sykes fühlt sich um zwei WM-Titel betrogen

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes wurde 2016 Vizeweltmeister

Tom Sykes wurde 2016 Vizeweltmeister

Seit 2012 beendete Tom Sykes (Kawasaki) die Superbike-Weltmeisterschaft nie schlechter als auf Rang 3. Das Thema Teamorder spielte für ihn in drei Saisons eine entscheidende Rolle.

Fünf Jahre am Stück in den Top-3 der Weltmeisterschaft, 82 Podestplätze und 30 Siege seit 2012: Tom Sykes ist im Superbike-Fahrerlager eine Ausnahmeerscheinung.

2013 war der 31-Jährige Weltmeister, 2012 fehlte ihm gegen Max Biaggi (Aprilia) ein halber Punkt (!), 2014 gegen Sylvain Guintoli sechs Punkte.

«Ich bin heute noch enttäuscht und es regt mich auf, dass ich nicht dreimal in Folge Weltmeister wurde – wegen der Fehler anderer Fahrer», erzählte Sykes SPEEDWEEK.com. «Wenn dir zweimal ein anderer Fahrer den Titel vermiest, ist das schwer zu akzeptieren. Jeder soll darüber denken was er will, aber genau so war es. Jonathan Rea hat zwei Titel nacheinander gewonnen, ihn hat niemand rausgeschossen. Ich bin stolz darauf, was ich erreicht habe. Ein WM-Titel ist viel mehr, als die meisten anderen geschafft haben. Ein Titel ist nicht schlecht – und ich kann noch viele weitere gewinnen. Gut ist, dass ich sehr konstant bin, die letzten fünf Jahre beendete ich in den Top-3. Ich habe ein Motorrad entwickelt, das Jonathan dabei geholfen hat zwei WM-Titel zu gewinnen. Darauf darf auch ich stolz sein, meine Crew hat einen guten Job gemacht. Ich fahre das Motorrad und entwickle es gleichzeitig.»

Dass Sykes dieses Jahr Vizeweltmeister wurde, hat er seinem Kawasaki-Teamkollegen Rea zu verdanken, der ihn im letzten Rennen in Katar vorbeiwinkte. Der Leidtragende dieser unsportlichen Aktion war Ducati-Ass Chaz Davies, der so in der WM hinter Rea und Sykes nur Dritter wurde.

Kannst du verstehen, dass Davies nicht glücklich darüber ist, wie du Vizeweltmeister wurdest? «Das interessiert nicht», entgegnete Sykes. «Wir haben das mehrfach bei Aprilia gesehen, als Gigi Dall’Igna noch dort war. Ohne seine Teamorder wäre ich sicher zweimal, wahrscheinlich sogar dreimal Weltmeister.»

Wir erinnern uns: 2012 musste Eugene Laverty Max Biaggi vorbeilassen, 2014 wurde Marco Melandri von Aprilia zurückgepfiffen und Guintoli profitierte. Loris Baz hingegen ignorierte die Anweisungen des Kawasaki-Teams, der japanische Hersteller und Sykes unterlagen im WM-Finale, der Titel war futsch. Pikant: Baz hat Sykes zudem in Sepang abgeschossen und aus dem Rennen gekegelt.

«Unser Team hat in der Vergangenheit einen Fehler mit der Teamorder gemacht, der mich einen WM-Titel gekostet hat», ärgert sich Sykes noch heute. «Aprilia war mit Teamorder sehr clever, sie haben das schon zu Saisonmitte in Moskau gemacht. Solche Aktionen haben ihnen damals mit Biaggi um einen halben Punkt den WM-Titel eingebracht. An solche Details erinnert sich keiner, man sieht nur die Namen auf den Pokalen. Für Chaz Davies als Fahrer ist es traurig, weil er dieses Jahr in Katar Rang 2 verloren hat, obwohl er gut fuhr. Aber so ist Racing, so sind Teamentscheidungen.»

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