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Nicky Hayden: «Ich liebe diese neue Honda»

Von Günther Wiesinger
Red Bull Honda-Werkspilot Nicky Hayden (35) macht sich Sorgen, weil die neue CBR1000RR SP2 Fireblade verspäter fertiggestellt wurde. Aber er ist vom neuen Motorrad begeistert.

Nicky Hayden hat seine erste Superbike-WM-Saison im Vorjahr auf dem fünften Gesamtrang beendet und im Regen einen WM-Lauf in Sepang gewonnen.

In diesem Jahr beobachtet der aus Owensboro/Kentucky stammende Amerikaner mit Freude den wachsenden Enthusiasmus im Red Bull Honda Team. Es gibt eine neue Fireblade, einen neuen Hauptsponsor, er hat mit Stefan Bradl einen neuen Teamkollegen.

Nicky, was sagst du zu deinem neuen Honda-Superbike?

Ich liebe dieses Motorrad. Honda hat einen großartigen Job gemacht. Als ich die Fireblade in Valencia erstmals als Serienversion gefahren bin, war ich sofort begeistert. Unglaublich! Die ganzen elektronischen Systeme funktionieren schon in der Serie fabelhaft.
Ich bin 2016 das «Suzuka Eight Hour Race» mit der alten Serien-Elektronik gefahren, denn das neue «ride by wire»-System aus der SBK war in der Langstrecken-WM nicht erlaubt. Die alte Fireblade war bei der Elektronik serienmäßig noch nicht so modern ausgestattet.
Ich musste deshalb in Suzuka beim Runterschalten die Kupplung ziehen und Zwischengas geben – wie früher.
Aber bei der neuen Fireblade wurden bei der Elektronik alle Mängel beseitigt. Und in der Superbike-WM war das «ride by wire» schon 2016 erlaubt. Das neue System wird also keine Riesenhilfe sein.
Aber wir können beim neuen Motorrad sehen, wie viel Potenzial da drinnen steckt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir das Maximum aus diesem Motorrad herausholen können.
Leider hatte das Team vor den ersten Tests Ende Januar wenig Zeit, die Fahrzeuge in Ruhe einzustellen. Und wir kämpfen gegen andere Werksteams, die bereits seit Monaten an den 2017-Rennmaschinen arbeiten und einen Vorsprung haben.
Aber das Ten-Kate Team ist sehr motiviert. Let’s go!

Wie stark wird das späte Eintreffen der Maschinen diese WM-Saison 2017 beeinflussen?

Well, ich denke, es wird uns auf jeden Fall nicht helfen... Das ist selbstverständlich. Es gilt für jedes Team: Je mehr und je früher du testen kannst, je mehr Daten du sammeln kannst, je mehr Zeit du auf der Strecke verbringen kannst, desto besser.
Wir haben jetzt noch zwei Testtage auf Phillip Island. Diese wird sehr wichtig sein. Doch wir dürfen uns nichts vormachen: Das späte Eintreffen der Maschinen wird unsere Ergebnisse beeinträchtigen, zumindest am Saisonbeginn.
Es ist kein Geheimnis: Einige Komponenten sind noch nicht bereit, so mussten wir teilweise mit Teilen vom 2016-Motorrad fahren, zum Beispiel mit dem alten Benzintank und so weiter. Es fehlte einfach die Zeit, um das ganze neue Material vorzubereiten.
Bei den ersten zwei WM-Runden werden wir noch viele letztjährige Teile verwenden. Denn die Maschinen müssen bereits in dieser Woche nach Australien verfrachtet werden, wo am 25./26. Februar der WM-Auftakt stattfindet.
Die Bikes bleiben dann in Übersee, denn zwei Wochen später fahren wir in Thailand.
Aber wenn wir am 1./2. April zum ersten Europarennen in Aragón kommen, werden wir einige Entwicklungsteile und Upgrades bekommen. Ich bin neugierig, was wir dann erreichen können.

Wird die neue Honda bereits im Frühjahr schnell genug sein, um die Konkurrenz von Kawasaki und Ducati herausfordern zu können? Yamaha und Aprilia sind bei den Tests auch stark gewesen?

Ehrlich gesagt, bei den letzten Tests waren uns die Gegner einen Schritt voraus. Ich will da jetzt keinen Unsinn von mir geben und behaupten, wir seien die Favoriten für Australien. (Er lacht). Das ist einfach momentan nicht realistisch. Die Gegner waren beim Test in Portimao um einiges schneller als wir. Aber das Team schaut sich jetzt die Daten genau an. Wir werden bald wissen, wo wir uns verbessern können und steigern müssen.

Hast du eine Vorstellung davon, was in Australien und Thailand machbar sein wird?

Ich will zuerst den Test in Phillip Island abspulen und schauen, wie groß der Schritt ist, den wir bis dahin machen können, besonders mit neuen Mappings und neuen Elektronik-Settings.
Doch bei den ersten Rennen wird es darauf ankommen, das zu retten, was zu retten ist und einfach Punkte mitzunehmen... Wir brauchen Daten und WM-Punkte... In Europa können wir dann weitere Tests absolvieren, wir werden neue Teile in Empfang nehmen und uns dann kräftiger zur Wehr setzen,

Du fährst jetzt das zweite Jahre bei Ten Kate. Sprichst du schon ein bisschen Niederländisch?

Weißt du was: Niederländisch – ich verstehe nichts. Null. Kein Wort. Ich bin für einige spanische Teams gefahren, zum Beispiel für Repsol, für italienische Teams – wie Ducati. Italienisch verstehe ich einige Worte, ich habe mir immer wieder neue Worte eingeprägt, sogar Japanisch kann ich ein bisschen. Aber Niederländisch – da verstehe ich nur Bahnhof.
Ich bin zwar in meinen Repsol-Honda-Jahren in Belgien sesshaft gewesen, in der Nähe des HRC-Hauptquartiers in Aalst. Jetzt habe ich mein Motorhome zwischen den Rennen immer in Belgien geparkt, in Mol, denn es wird von Belgiern chauffiert. Aber wenn ich mich während der Saison in Europa aufhalte, verbringe ich jetzt die meiste Zeit in Italien.

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