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Aprilia zwischen Hoffen und Bangen

Von Jörg Reichert
Verboten schön? Die Aprilia RSV4 in Phillip Island

Verboten schön? Die Aprilia RSV4 in Phillip Island

Aprilia änderte den Nockenwellenantrieb der RSV4 und zog sich damit den Unmut der Konkurrenten zu. Ob die Italiener damit durchkommen entscheiden die Sportkommisare.

Für Aprilia ist die Angelegenheit glasklar: Die Umrüstung der ursprünglich per Kette angetriebenen Nockenwellen auf Zahnrad-Antrieb ist regelkonform. Nun sind diese Regeln aber eben nicht eindeutig formuliert und insbesondere die Konkurrenten sehen den Ermessensspielraum deutlich überschritten.
 
Zur Erinnerung: Bereits 2009 äusserte Alstare-Suzuki-Teamchef Francis Batta grosse Zweifel an der gesamten Konstruktion der pfiffigen Ingenieure aus Noale.

Nahrung der Befürchtungen von Suzuki & Co., dass Aprilia mit der neuen Technologie einen grossen Sprung machen wird, lieferte der Top-Speed-Rekord von Max Biaggi, der mit sagenhaften 320 Km/h durch die Lichtschranke preschte. Ob der neue Motor in Phillip Island auch in den Rennen eingesetzt wurde, blieb bis zuletzt ein Geheimnis. Noch vor dem zweiten Saison-Event in Portimao/Portugal soll die schwammige Aussage im Regelwerk von den Sportkommisaren dennoch präzisiert werden. Da in Down-Under aber kein offizieller Protest eingelegt wurde, ist ein Punkteabzug für Aprilia selbst bei negativer Auslegung unwahrscheinlich.

Übrigens: Motoren mit zahnradangetriebenen Nockenwellen sind in der Superbike-WM nichts Neues: 1997 gewann die Honda RVF750 RC45 mit  [*Person John Kocinski*] (USA) die Fahrer- und Hersteller-Weltmeisterschaft! Damals mussten die Japaner alle Register ziehen, um 250ccm Hubraum-Nachteil eines 4-Zylinders gegenüber den Ducati-Twins mit 1000ccm Hubraum auszugleichen.

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