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Red Bull Honda: Wieso Davide Giugliano gewählt wurde

Von Ivo Schützbach
«Wenn sich Davide Giugliano während des Tests gut schlägt, kommt er auf unsere Liste der potenziellen Kandidaten für den Rest der Superbike-WM-Saison», hielt Honda-Manager Marco Chini fest.

Seit dem Tod von Nicky Hayden im Mai sucht das Team Red Bull Honda einen Nachfolger. Beim Lausitzring-Test diese Woche bekommt Davide Giugliano eine Chance. Am ersten Testtag verlor er 2,8 sec auf die Bestzeit von Tom Sykes (Kawasaki), «da ging es uns aber nicht um Rundenzeiten», unterstrich Marco Chini, Superbike-Manager von Honda Motor Europe, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Marco, warum habt ihr für den Lausitzring-Test Davide Giugliano gewählt?

Zuerst, weil er verfügbar war. Und weil wir glauben, dass er nach wie vor talentiert ist.

Stefan Bradl war für diesen Test nicht verfügbar, wir brauchen zusätzliches Feedback von einem erfahrenen Superbike-Piloten. Giugliano fuhr letztes Jahr noch eines der schnellsten Motorräder.

Was hat er bezüglich der Honda nach dem ersten Testtag gesagt?

Was er über das Motorrad sagt, und auch was wir aus den Daten lesen können, deckt sich mit dem, was die anderen Fahrer über unser Bike sagen. Der Leistungsverlauf des Motors und die Arbeitsweise der Elektronik sind nicht optimal.

Der Deal mit Giugliano gilt vorerst nur für den Lausitzring-Test?

Ja. Seinem Einsatz ging kaum mehr als ein freundliches Telefonat voraus. Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn für ein Talent halten und habe ihn gebeten, für uns zu testen. Er ist glücklich darüber.

Das ist euer einziger Test vor den Lausitzring-Rennen?

Ja, sehr wahrscheinlich.

Wäre es dann nicht sinnvoll gewesen, zwei oder drei Fahrer einzuladen, um einen Nachfolger für Nicky Hayden zu finden?

Dafür fehlt uns die Zeit. Die Wettervorhersage war schlecht. Außerdem, wenn du nur zwei Testtage hast, dann musst du sehr fokussiert arbeiten.

Solltet ihr euch für deutschen WM-Event für einen anderen Fahrer als Giugliano entscheiden, dann beginnt ihr wieder bei null. Wie mit Jake Gagne in Laguna Seca. Ist das clever?

Wir hatten keine andere Option. Wir hätten Gagne einfliegen können, aber die Wettervorhersage war sehr schlecht. Wir haben die Chance Giugliano für uns testen zu lassen, das sah nach der besten Möglichkeit aus. Er hat viel Erfahrung und sich von seiner Verletzung gut erholt. Wenn er sich ordentlich schlägt, ist er eine realistische Option für die Rennen auf dem Lausitzring und darüber hinaus. Wir müssen das mit Honda Japan und unseren Partnern besprechen.

Ist es dein Ziel, einen Fahrer für den Rest der Saison zu finden, oder willst du von Rennen zu Rennen entscheiden?

Das Beste wäre, einen Fahrer für den Rest der Saison zu finden, der gut mit unserer Maschine zurechtkommt. Das wäre schlau, so kann ein Fahrer Vertrauen aufbauen – und es ist auch alles leichter zu managen.

Wir suchen aber auch einen Fahrer, der uns voran bringt.

Warum habt ihr den Test diese Woche angesetzt, obwohl ihr wusstet, dass Bradl wegen seiner ursprünglichen Suzuka-Verpflichtung nicht dabei sein kann? Jetzt ist er ja ohnehin krank.

Wir hatten den Test schon länger angesetzt. Kawasaki hat die Strecke gemietet und auch andere Teams sind dabei. Das ist sehr wichtig, um Rundenzeiten vergleichen zu können. Deshalb bevorzugen wir Tests, bei denen unsere Mitbewerber dabei sind.

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