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Ayrton Badovini nimmt Grillini Kawasaki in Schutz

Von Ivo Schützbach
Mit den Rängen 12 und 9 sorgte Ayrton Badovini in Portimao für die besten Ergebnisse des Teams Grillini Kawasaki in der Superbike-WM 2017. Obwohl Versprechen nicht eingehalten wurden, hält der Italiener zum Team.

25 Punkte eroberte Ayrton Badovini in den ersten 20 WM-Läufen in dieser Saison für das Team Grillini Kawasaki, elf davon beim letzten Event in Portimao. Dem Superstock-1000-Champion von 2010 (auf BMW) wurde vor der Saison von Teamchef Andrea Grillini allerhand versprochen, doch den größten Teil der Saison haderten Badovini und sein Teamkollege Ondrej Jezek mit dem Material – nur selten war die ZX-10R konkurrenzfähig. Grillini setzt als einziges Team letztjährige Kawasaki ein.

2016 schob Teamchef Grillini die mangelhaften Ergebnisse seiner Truppe auf die damaligen Piloten Dominic Schmitter und Gianluca Vizziello, bei Badovini zieht diese Ausrede nicht: Der 31-Jährige fuhr in seinen 165 Superbike-WM-Läufen, viele davon auf mittelmäßigen Bikes, zweimal als Dritter aufs Podium: 2012 in Silverstone auf BMW und 2013 in Moskau auf Ducati (jeweils im Regen). Dazu platzierte er sich 57 Mal in den Top-10 – die Rennen für Bimota nicht mitgerechnet, da der Hersteller wegen Nichteinhaltung der Homologationsauflagen für die gesamte Saison 2014 aus der Wertung genommen wurde.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Badovini zum Interview.

Ayrton, Andrea Grillini hat dir vor der Vertragsunterzeichnung für 2017 ein deutlich besseres Motorrad als er es 2016 hatte und dazu viele Entwicklungen versprochen. Bei zahlreichen Rennen sahen wir dich aber am Ende des Feldes kämpfen.

Es läuft nichts schief, der Level der Superbikes ist zu hoch. Es ist zu schwierig, mit den Top-10 mitzuhalten.

Zum Beispiel in Laguna Seca fuhr ich pro Runde nur 0,3 oder 0,4 sec langsamer als zu meiner Zeit bei BMW. Mit BMW wurde ich damals Sechster, das ist also nicht so schlecht.

Das Motorrad ist deutlich besser als letztes Jahr, aber der Level ist zu hoch.

Natürlich, wir haben einige Probleme im Team, aber Grillini arbeitet daran und nimmt einiges Geld in die Hand. Trotzdem sind Fortschritte nicht einfach. Wir testen nie, das ist das größte Problem.

Wir sehen dieses Jahr sieben Kawasaki im Feld, die Grillini-Bikes sind bis auf Ausnahmen die langsamsten. Woran mangelt es der Maschine?

Andere Teams haben letzten Winter das richtige Material gekauft, Grillini hatte andere Ideen. Ich weiß nicht warum. Daran haben wir zu beißen. Wir haben verschiedene Lösungen probiert, es ist aber nicht einfach, die korrekten zu finden.

Grillini setzt als Einziger die ZX-10R von 2016 ein. Doch letzten Herbst hat er verkündet, dass ab dem ersten Europa-Rennen 2017 in Aragón die neuen ZX-10RR zum Einsatz kommen.

Die Idee war von Anfang an, dass wir mit den 2016er-Bikes in die Saison starten. Wenn die 2017-Maschinen ein deutlicher Schritt nach vorne sind, wollten wir umsteigen.

Es wäre aber nicht clever, wenn wir jetzt auf die neuen Bikes wechseln. Dann wären wir möglicherweise sogar langsamer. Über das 2016er-Bike weiß Kawasaki alles, das 2017er-Bike ist neu.

Für uns ist schon jetzt jedes Rennen ein neues Rennen, weil es uns an Wissen aus der Vergangenheit fehlt. Wenn ich mir die Daten aus dem letzten Jahr anschaue, dann waren die Fahrer teilweise zwei Sekunden pro Runde langsamer als ich – da passt nicht einmal die Übersetzung für mich.

Ist das auch der Grund dafür, dass Superbike-Rookie Ondrej Jezek öfters nahe an dir dran und ab und zu sogar vor dir ist?

Auf eine Runde ist er wirklich schnell, das sieht man in der Superpole. Ich habe in der Superpole kein Gefühl für das Motorrad, er kann pushen. In den Rennen bin ich aber meist deutlich schneller als er.

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