Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Markus Reiterberger: Türen bei Honda sind zugefallen

Von Ivo Schützbach
Dass er Mitte Oktober noch nicht weiß, wie es mit seinem Team Triple-M Honda in der Superbike-WM 2019 weitergeht, macht Matthias Moser kein Kopfzerbrechen: «Bei Honda gibt es viel Gesprächsbedarf, das dauert.»

Seit 2007 hat Honda in der Superbike-WM keinen Titel gewonnen, mit der neuen Fireblade haben sich die Dinge seit dem ersten Rennen im Februar 2017 zum Schlechten gewandt. 2016 eroberten die damaligen Fahrer Michael van der Mark und Nicky Hayden mit dem Vorgängermodell zusammen zehn Podestplätze und die WM-Ränge 4 und 5, mit der neuen Maschine kam bislang kein Fahrer über einen vierten Platz hinaus (Leon Camier in Thailand 2018).

Für 2018 installierte Honda Motor Europe (HME) neben dem Ten-Kate-Team, als Red Bull Honda unterwegs, die Satelliten-Mannschaft Triple-M. Mit zwei Teams soll eine schnellere und bessere Entwicklung möglich sein, so der Gedanke. Deshalb würde HME bei Triple-M 2019 gerne zwei Fahrer einsetzen, es gibt aber bis heute keine Budgetabsegnung durch Honda Japan. Weder für Ten Kate, noch für Triple-M.

Für Triple-M ist die Saison nach dem Beinbruch von Florian Marino in Argentinien vorzeitig beendet. Der Franzose wurde als Nachfolger für Patrick Jacobsen verpflichtet, stürzte aber im zweiten Rennen auf dem San Juan Villicum Circuit, den Start beim SBK-Finale in Katar hat das Team deshalb abgesagt.

SPEEDWEEK.com sprach mit Triple-M-Eigentümer Matthias Moser.

Matthias, hat dir Honda Motor Europe inzwischen gesagt, ob und wie es 2019 mit deinem Team weitergeht?

Nein, nichts.

Hast du dir keine Deadline gesetzt? Du musst ja auch Personal verpflichten.

Das stimmt, aber das ist immer noch sehr entspannt. Das Team versteht sich super, es gibt keinen, der abspringen will. Außerdem gibt es durch das Ende der Superstock-Klasse einen Haufen Mechaniker auf dem Markt.

Ich weiß ja, wie es ist. Honda ist ein Riesenkonzern, das sind Entscheidungen, die müssen in Japan von allen möglichen Leuten mitgetragen werden. Da gibt es viel Gesprächsbedarf, und das dauert halt.

Gut ist: Wenn sie eine Entscheidung treffen, dann kann ich mich darauf verlassen. Das ist bei vielen anderen nicht so.

Ist es nicht gerade in einem großen Konzern üblich, dass Pläne für mehrere Jahre gemacht werden?

Ich stecke nicht dahinter, warum das damals so gemacht wurde mit den Jahresverträgen. Andere Große treffen auch nur einjährige Entscheidungen, es gibt kaum einen zweijährigen Fahrervertrag. Guck dir BMW oder Aprilia an, als sie sich zurückgezogen haben. Oder MV Agusta. Nur Yamaha hat längere Pläne, selbst bei Ducati ist alles kurzfristig.

Dir macht es kein Kopfzerbrechen, dass du Mitte Oktober von Honda noch nichts weißt?

Nö. Nicht wirklich. Natürlich, je früher, desto besser. Aber ich habe genügend Zeit, es war ja noch nicht mal die EICMA.

In vier Wochen beginnen bereits die Wintertests.

Ich habe ein Motorrad, Reifen und einen Fahrer.

Gehen wir mal davon aus, dass Honda dir das Budget für zwei Fahrer zubilligt. Ist Florian Marino eine Option für dich?

Auf jeden Fall. Ich finde es Klasse, wenn junge Leute für mich fahren. Die motiviert sind und Potenzial haben. Marino hat bis zu seinem Sturz jeden beeindruckt. Natürlich ist er damit ein Kandidat. Er ist ein super Rennfahrer, gibt nie auf und ist furchtlos.

Wieso wollte Markus Reiterberger die zwei letzten Events in Argentinien und Katar nicht für dein Team bestreiten?

Sein Manager sagte mir, dass er keine Freigabe von BMW bekommt. Ich hoffe für Markus, dass er tatsächlich einen Plan A hat.

Kann man daraus schließen, dass BMW Pläne mit ihm für 2019 hat?

Das hoffe ich. Bei uns steht er für nächstes Jahr jetzt natürlich nicht mehr oben auf der Liste. Das kann ich auch nicht machen. Wenn Marino so eine gute Leistung bringt, er wurde im ersten Rennen in Argentinien Elfter, dann kann ich mich bei der Frage Reiterberger oder Marino nicht für Reiterberger entscheiden, nur weil er mir sympathisch ist. Nach der Absage ist er für uns nicht mehr erste Wahl.

Wobei du dich bei zwei Motorrändern ja nicht entscheiden müsstest.

Das kann sein. Aber wenn du zwei Motorräder hast, dann willst du wahrscheinlich einen Nachwuchsfahrer und einen Erfahrenen.

In Magny-Cours hast du Lorenzo Savadori und Reiterberger als dein Dream-Team bezeichnet. Wenn es mit Marino weitergeht, könntest du ja trotzdem einen der zwei nehmen.

Das ist richtig. Wobei ich Savadori zu den Erfahrenen zähle.

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