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Starker WM-Einstand von BMW: Tom Sykes voll des Lobes

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes in Phillip Island

Tom Sykes in Phillip Island

Ducati und BMW haben mit ihren neuen Motorrädern am ersten Superbike-Testtag auf Phillip Island für einige Überraschung gesorgt. «BMW hat den Nagel auf den Kopf getroffen», urteilte Tom Sykes.

BMW, Ducati und Kawasaki haben für die Superbike-WM 2019 neue Motorräder homologieren lassen. Doch während die ZX-10RR von Kawasaki lediglich ein Update des Vorgängermodells ist, haben die beiden europäischen Hersteller neue Maschinen auf die Räder gestellt. Für BMW ist es außerdem die werksseitige Rückkehr seit dem Ausstieg nach der Saison 2013, die Zusammenarbeit mit dem Team Shaun Muir Racing ist erst vier Monate alt.

Entsprechend überrascht war die Konkurrenz, dass beide bereits am ersten Testtag in Australien vorne mitmischten. Alvaro Bautista sorgte mit der Ducati V4R in 1:30,743 min für die überragende Bestzeit und fuhr 0,403 sec schneller als der Zweite Alex Lowes aus dem Yamaha-Werksteam.

BMW-Ass Tom Sykes gelang am Montagnachmittag als einem von nur sieben Fahrern eine Zeitverbesserung, mit 0,440 sec viele diese zudem deutlich aus.

«Ich hatte keine spezielle Erwartungshaltung», unterstrich der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich arbeite, gebe alles und schaue, was das Motorrad hergibt. Ich wurde von der S1000RR während der Wintertests in einigen Bereichen angenehm überrascht. Phillip Island ist keine gute Rennstrecke für mich, außerdem windet es sehr stark. Das Team arbeitet Vollgas, ständig gibt es neue Teile. Am Montagmorgen versuchte ich in einen Rhythmus zu kommen, am Nachmittag konnte ich die Abstimmung und mein Gefühl deutlich verbessern, trotz des Winds. Das war wirklich positiv, ich genieße das Fahren hier.»

Während des ersten Wintertests in Jerez Ende Januar fuhr BMW die meiste Zeit ohne Transponder, weil die Anschlüsse zum System von Promoter Dorna nicht passten. Sofort gab es Mutmaßungen, BMW fahre ohne Transponder, weil sie weit zurücklägen. Dabei offenbarten die von der Konkurrenz gestoppten Zeiten schon damals, dass der bayerische Hersteller mit der neuen S1000RR auf einem guten Weg ist.

«Durch meine Erfahrung konnten wir bei der Entwicklung eine Abkürzung nehmen», grinste Sykes. «Jeder soll seine eigene Meinung haben, aber was einige über Jerez erzählten, ist nichts als Blödsinn. Das Motorrad war neu, uns fehlten die richtigen Teile, um den Transponder anzustöpseln. Also testeten wir halt ohne, jeder kannte unseren Rundenzeiten von der Stoppuhr. Wir müssen uns nicht zu viele Sorgen machen. Platz 4 am Montag, Zweiter in der zweiten Session, das ist okay, aber mein Fokus liegt auf dem Rennwochenende. Was dieser vierte Platz heute wirklich wert ist, lässt sich noch nicht sagen. Ich war nach den Tests in Jerez und Portimao glücklich, weil ich weiß, mit welchen Reifen ich gefahren bin. Und ich bin heute glücklich.»

BMW hat mit 14.900/min die zweithöchste erlaubte Maximaldrehzahl, jene der Ducati ist mit 16.350/min aber deutlich höher. Ist das ein großer Vorteil für Ducati? «Momentan verliere ich im Topspeed 18 km/h auf Bautista», hielt Sykes fest. «Er muss nur das Gas aufdrehen und kann so leicht Zeit gutmachen. Positiv ist, dass sich die S1000RR gut durch die Kurven manövrieren lässt. Die Drehzahlen sind, wie sie sind. Und wenn ich in Betracht ziehe, auf welchem Entwicklungsstand unser Motor ist, dann sind unsere Rundenzeiten umso beeindruckender. Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad. Während des ersten Tests in Andalusien im Dezember hatten wir einige Schwierigkeiten, aber bereits am zweiten Tag fühlte sich das Bike wie eine Rennmaschine an. Es ist unglaublich, wie schnell BMW den Nagel auf den Kopf traf. Es ist eindrucksvoll, was sie mir schon jetzt an Elektronik stellen können und wo wir stehen. Alle bei BMW wollen das gleiche Ziel erreichen und es ist noch jede Menge in der Pipeline.»

Superbike-Test Phillip Island, 18. Februar 2019:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1 Alvaro Bautista (E) Ducati 1:30,743 min
2 Alex Lowes (GB) Yamaha 1:31,146 + 0,403 sec
3 Jonathan Rea(GB) Kawasaki 1:31,189 + 0,446
4 Tom Sykes(GB) BMW 1:31,300 + 0,557
5 Leon Haslam(GB) Kawasaki 1:31,399 + 0,656
6 Marco Melandri (I) Yamaha 1:31,445 + 0,702
7 Michael vd Mark (NL) Yamaha 1:31,458 + 0,715
8 Sandro Cortese (D) Yamaha 1:31,639 + 0,896
9 Markus Reiterberger (D) BMW 1:31,992 + 1,249
10 Toprak Razgatlioglu (TR) Kawasaki 1:32,050 + 1,307
11 Leon Camier (GB) Honda 1:32,459 + 1,716
12 Jordi Torres (E) Kawasaki 1:32,670 + 1,927
13 Chaz Davies (GB) Ducati 1:32,706 + 1,963
14 Leandro Mercado (RA) Kawasaki 1:32,789 + 2,046
15 Eugene Laverty (IRL) Ducati 1:32,797 + 2,054
16 Ryuichi Kiyonari (J) Honda 1:32,962 + 2,219
17 Michael Rinaldi (I) Ruben 1:33,402 + 2,659
18 Alessandro Delbianco (I) Honda 1:33,949 + 3,206
19 Troy Herfoss (AUS) Honda 1:34,961 + 4,218

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