Paolo Ciabatti (Ducati) über Preisgeld, Drehzahl, SSP

Von Ivo Schützbach
Paolo Ciabatti, Sport-Direktor von Ducati

Paolo Ciabatti, Sport-Direktor von Ducati

Mit dem Spanier Alvaro Bautista und der neuen V4R dominiert Ducati die Superbike-WM 2019. Sport-Direktor Paolo Ciabatti setzte sich mit SPEEDWEEK.com zum Vier-Augen-Gespräch zusammen.

 

13 Siege in 16 Rennen sind für Ducati und Alvaro Bautista eine eindrucksvolle Bilanz. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass Ducati vom Spanier abgesehen mit dem neuen Motorrad nur zwei dritte Plätze erobert hat, obwohl mit Vizeweltmeister Chaz Davies, dem 13-fachen SBK-Sieger Eugene Laverty (Go Eleven) und Youngster Michael Ruben Rinaldi (Barni) starke Fahrer ein Bike aus Borgo Panigale steuern.

Paolo, in der italienischen Presse wurde einiges über die Bonuszahlungen von Seriensieger Bautista geschrieben. Wie viel bekommt ein Spitzenfahrer in der Superbike-WM gewöhnlich für einen Sieg?

Das ist von Team zu Team verschieden, normal zahlen die Topteams zwischen 15.000 und 25.000 Euro pro Rennsieg. Das Sprintrennen ist dabei außen vor, weil es erst eingeführt wurde, als bereits alle Verträge unterschrieben waren.

Viele Fahrer beschweren sich darüber, dass sie dieses Rennen gratis fahren.

So ist das Leben. Für uns ist es ein zusätzliches Rennen, welches zusätzliche Kosten verursacht.

Wenn Bautista wie bislang weitermacht, kann er sich dieses Jahr einiges dazu verdienen.

Und er verdient es.

Wie sehr hilft euch die höchste Drehzahl aller Hersteller?

Unser Serienmotorrad dreht 16.500/min, in der Rennversion sind wir mit niedrigerer Drehzahl unterwegs. Wir können eine Regel mögen oder nicht. Aber wenn wir uns dafür entscheiden an einer Serie teilzunehmen, dann akzeptieren wir die Regeln. Es zwingt dich ja niemand, an einer Serie teilzunehmen. Und du kennst die Regeln vorab – also respektierst du sie.

Es gibt den Vorschlag, den Preis des Motorrads ebenfalls in die Balance-Regel einfließen zu lassen. Dann würde es einen Unterschied machen, ob das Serienmodell 20.000 oder 40.000 Euro kostet. Würde Ducati diesem Vorschlag innerhalb der Herstellervereinigung MSMA zustimmen?

Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Yamaha hat das vorgeschlagen.

Und wie wollen sie das in die Balance-Regel einfließen lassen?Das haben sie nicht gesagt. Sie sind nur der Meinung, dass der Preis eine Rolle spielen sollte.

Es gibt viele unglückliche Leute im Fahrerlager, weil wir mit einem neuen Motorrad ankamen und 13 von 16 Rennen gewannen.

Ist eine kleine Panigale, etwa mit 825 ccm, ein Thema?

Eine gute Frage, die ich leider nicht beantworten kann. Ich weiß es nicht.

Es gibt seit Jahren die Diskussion, den Hubraum in der Supersport-WM anzuheben. So möchte Promoter Dorna mehr Hersteller an Bord holen – Hersteller wie BMW, KTM und Ducati.

Solche Pläne sind für uns momentan zu weit entfernt.

Würde es Sinn machen, ein Chassis für die Moto2-WM zu bauen?

Auch dafür gibt es keinen Plan. Sollten wir die Ressourcen dazu haben, bauen wir erst eine Moto3-Maschine. Aber auch das ist im Moment nur eine Idee und kein Vorhaben. Wir sind zu beschäftigt mit der MotoGP- und Superbike-WM, um Mitarbeiter für andere Projekte abstellen zu können.

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