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Tom Sykes (BMW): «Das war nicht meine Entscheidung»

Von Ivo Schützbach
Beim Saisonfinale in Katar: Markus Reiterberger (li.) mit Tom Sykes

Beim Saisonfinale in Katar: Markus Reiterberger (li.) mit Tom Sykes

Bis zum vierten Event der Superbike-WM 2019 fuhr Markus Reiterberger im BMW-Werksteam auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Tom Sykes. Der Engländer erklärt, was anschließend schieflief.

Nach den ersten zwölf Rennen der Superbike-WM 2019 stand es im Duell Tom Sykes gegen Markus Reiterberger 5:4. Ein Rennen in Assen wurde abgesagt, in zwei Rennen sah keiner der beiden BMW-Piloten die Zielflagge.

Seine stärkste Leistung brachte Reiti auf seiner Vorzeigestrecke in Assen, wo er in die erste Startreihe preschte, in beiden Rennen Sechster wurde und Sykes jeweils besiegte.

Nach Assen gelang dem Obinger nur noch ein einstelliges Ergebnis, als Achter im ersten Rennen des Saisonfinales in Katar. Wenn beide BMW-Piloten ins Ziel kamen, konnte Reiterberger Sykes nach Assen nur noch einmal schlagen: Im ersten Lauf in Portimao, wo der Bayer Zwölfter und der Ex-Weltmeister 13. wurde.

Für BMW war das zu wenig, um Reiterberger im Team zu behalten, seinen Platz nimmt 2020 der Nordire Eugene Laverty ein. Reiti wechselt in die Asia Road Racing Championship, wo er für das malaysische Team Onexox BMW TKKR fahren wird.

Als dreifacher IDM-Champion und Superstock-Europameister brachte Reiti genügend Talent mit, um auch in der Superbike-WM in die Top-5 zu fahren, wie er 2016 in Buriram bewies. Trotzdem konnte er sich in seinen gut zwei Jahren nie richtig auf die WM-Version der S1000RR einstellen.

«Markus ist ein junger Fahrer mit viel Talent und Speed», erzählte Tom Sykes, der nach Rekordweltmeister Jonathan Rea erfolgreichste aktive Fahrer in der Superbike-WM. «Den Ausschlag gab für ihn wohl, dass die Rennversion der S1000RR erst sehr spät fertig wurde – das brachte gewisse Einschränkungen mit sich. Das ist kein Problem, sondern ganz normal in der Entwicklung im Rennsport. Es bringt aber mit sich, dass du dich auf der Strecke mit Motorrädern messen musst, die über Jahre entwickelt wurden. Ich war mit meiner Erfahrung in der Lage, einige der Schwierigkeiten zu umfahren und das Beste aus dem vorhandenen Paket herauszuholen. Für Markus mit seiner weniger Erfahrung war das eine größere Herausforderung. Nächstes Jahr wäre es für ihn sicher einfacher geworden, aber diese Entscheidung lag nicht in meinen Händen.»

Ist es für einen jungen Fahrer schwieriger, genau zu sagen was er haben möchte? Hörte das Team weniger auf ihn? «So wie ich das mitbekommen habe, hörte ihm das Team immer zu», hielt Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Ich könnte dir jetzt die Namen einiger Spitzenpiloten nennen, die sehr schnell Motorrad fahren, es aber nicht entwickeln können. Das sind zwei grundlegend verschiedene Dinge. Einige Fahrer steigen auf ein Bike und können sofort das Maximum herausholen. Lass es mich so erklären: Nicht jeder kann aus einem Pony ein Rennpferd machen. Um ein Motorrad zu entwickeln, braucht es gewisse Fähigkeiten. Dafür braucht es auch die richtigen Leute um dich herum, die deine Kommentare in ein besseres Paket transformieren.»

Die Zusammenarbeit zwischen Reiterberger und seinem Crew-Chief Pete Benson lief nicht immer reibungslos, nur selten wurden die Ideen des 25-Jährigen umgesetzt.

«Imola war ein schwieriges Wochenende, da hatte ich zum ersten Mal einen Streit mit meinem Crew-Chief», erinnerte sich Reiti. «Dann kam ich nach Jerez und es gab eine Ansage vom Team, wie unsere Marschrichtung aussieht. So war es dann, ich steckte zurück und sagte, dass das so passt. So sind wir die restliche Saison verfahren. Ich habe mehr oder weniger probiert, die Einstellungen von Sykes zu fahren. Wir haben oft große Änderungen gemacht, es gab keine Konstanz. Übertrieben gesagt hatte ich in jeder Session ein anderes Bike.»

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