Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Exklusiv: Warum sich Honda gegen einen V4 entschied

Von Gordon Ritchie
Die CBR1000RR-RR ist keine VFR geworden

Die CBR1000RR-RR ist keine VFR geworden

Beim Saisonauftakt der Superbike-WM 2020 gab die neue CBR1000RR-R SP ein solides Renndebüt. SPEEDWEEK.com sprach mit Honda-Manager Yuzuru Ishikawa über den Hightech-Sportler, der mit Traditionen brach.

Über viele Jahre hatte Honda die Superbike-Klasse vernachlässigt und geriet bei Verkaufszahlen und im Rennsport immer mehr ins Hintertreffen. Während die Konkurrenten wie BMW, Ducati, Kawasaki und Yamaha ihre Superbikes immer mehr ausreizten, begnügte sich der weltgrößte Hersteller mit Updates der auf 2009 basierten CBR1000RR.

Bis Honda genug von den Blamagen in der Superbike-WM hatte und mit der Entwicklung einer radikalen Fireblade begann.

Weil Honda keine Informationen preis gab, wurde zu Anfang darüber spekuliert, ob ein V4-Motor zum Einsatz kommen würde, denn sehnsüchtig warteten Honda-Fans auf einen würdigen Nachfolger der legendären RC30 und RC45. Heute wissen wir, dass die CBR1000RR-R getaufte weiterhin mit einen Reihenvierzylinder-Motor ausgestattet ist.

SPEEDWEEK.com sprach mit Yuzuru Ishikawa von Honda über die Beweggründe, auf den V4 zu verzichten. Der Japaner ist «Large Project Leader» sowohl für die käufliche Straßenversion der Fireblade als auch für das Superbike-Projekt.

Ishikawa-San, wenn ihr unter Berücksichtigung der reglementarischen finanziellen Obergrenze von 40.000 Euro eine moderne Version der RC30/RC45 gebaut hättet, wären nicht sofort alle 500 Stück verkauft gewesen?

Das Image von Honda spielte dabei eine Rolle: Wir beherrschen beide Bauformen. Wenn nur Rennresultate zählen wie in der MotoGP, setzen wir einen Prototypen mit V4 ein. Es geht nur um Power, Speed und Performance, weitere Anforderungen gibt es nicht. Die Fireblade ist ein Serienmotorrad, bei dem wir sowohl die Anforderungen des Rennsports wie auch des Alltagseinsatzes berücksichtigt haben.

Aber alle Experten sagen, ein V4 sei der ideale Motor für den Rennsport. Hat sich Honda aus Marketinggründen oder aufgrund technischer Überlegungen für den Reihenmotor entschieden?

Wir haben den Reihenmotor ausschließlich aufgrund technischer Gründe gewählt. Sowohl der Reihenmotor wie der V4 haben Vor- und Nachteile. Beim Reihenmotor bleibt mehr Platz für Nebenaggregate. Ebenso ist die Balance des Motorrads besser als mit einem V4. Wenn man jedoch die allerhöchste Motorleistung, das letzte Quentchen Speed anstrebt, ist der V4 besser.

Weil das Superbike-Werksmotorrad auf einem Serienmotorrad basieren muss, mussten wir auch die Anforderungen an dieses Serienmotorrad berücksichtigen, und davon gibt es eine Vielzahl, vor allem auch Lärm- und Abgasnormen. Deshalb brauchen wir im Serienmotorrad Platz für technische Einrichtungen, welche die Einhaltung dieser Normen ermöglichen. Im Rennmotorrad wird dieser Bauraum nicht benötigt, und wir können andere Bauteile so platzieren, dass wir eine perfekte Balance und eine hohe Rennstreckenperformance erreichen. Bei einem V4 wären wir zu Kompromissen gezwungen, zum Beispiel bei der Gewichtsverteilung. Diese Kompromisse müsste man dann entweder im Serienmotorrad oder im Rennmotorrad hinnehmen. So haben wir uns für den Reihenmotor entschieden.

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