Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

BMW M1000RR: «Hoffentlich Antwort auf meine Gebete»

Von Ivo Schützbach
In der Superbike-WM 2021 wird erstmals die neue BMW M1000RR zum Einsatz kommen. Damit unterstreicht der bayerische Hersteller seine Absichten, schnellst möglich Erfolg haben zu wollen.

Nach Ducati und Honda bringt 2021 auch BMW ein spezielles Homologationsmodell für die Superbike-WM, ebenfalls mit Flügeln ausgestattet. Mit der M1000RR sollen Tom Sykes und sein nächstjähriger Teamkollege Michael van der Mark in der dritten Saison seit der werksseitigen Rückkehr an die Spitze gebracht werden.

Im neuen Modell kommt ein umfassend in Richtung Rennsporttriebwerk modifizierter, wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor auf Basis des bekannten RR-Triebwerks mit BMW-ShiftCam-Technologie zur Variierung von Ventilsteuerzeit und Ventilhub zum Einsatz. 156 kW (212 PS) bei 14.500/min und 113 Nm bei 11.000/min im Serientrimm sind eine Ansage. Neben einer um 500 auf 15.100 min gesteigerten Maximaldrehzahl verfügt der M RR-Motor über weitere technische Optimierungen und tritt vor allem im für die Rennstrecke fahrdynamisch relevanten Bereich von 6000 bis 15.100 min/min druckvoller an als das bisherige Standard-Triebwerk.

Als wesentlicher Punkt im Lastenheft der Entwicklungsarbeit für die M RR stand außerdem die Aerodynamik. Die bei intensiven Testfahrten auf der Rennstrecke sowie im Windkanal der BMW Group entwickelten Winglets an der Verkleidungsfront tragen dem Rechnung, da sie aerodynamischen Abtrieb und damit geschwindigkeitsabhängig zusätzliche Radlasten produzieren.

«Ist sie nicht wunderschön», schwärmte Sykes von der neuen BMW. «Sie ist hoffentlich die Antwort auf meine Gebete. Wir sind erst im zweiten Jahr mit der S1000RR und bekommen mit der M1000RR bereits ein Update. Wenn sie nur die Hälfte von dem liefert, wonach ich gefragt habe, dann steht uns eine gute Saison bevor. Diese Entscheidung von BMW, dieses Bekenntnis, zeigt, wie sie sich diesem Projekt in der Superbike-WM verschrieben haben. Mit diesem Motorrad kann ich hoffentlich mein ganzes Potenzial offenlegen und die Ergebnisse liefern, die jeder in der Box verdient.»

Ob BMW bereits bei den ersten Wintertests Mitte November mit der M1000RR ausrücken wird, ist noch unklar. Voraussichtlich wird dann ein Hybrid zum Einsatz kommen, da das Chassis und die Schwinge ohnehin wie bisher sind.

«Es wird auch vom Budget abhängen», sagte Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich hoffe, dass wir bei allen Tests dabei sein werden, welche die anderen Hersteller absolvieren. Klar wären auch zusätzliche Tests erwünscht, im November bist du diesbezüglich aber eingeschränkt. Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen.»

Hältst du den neuen Motor für einen besseren Startpunkt als jenen der kritisierten S1000RR? «Das hoffe ich doch, nach so viel Einsatz», schmunzelte der Engländer. «Wir standen an und BMW reagierte darauf. Einige der neuen Komponenten werden uns dabei helfen, auf den Geraden schneller zu sein. Ich gehe davon aus, dass wir besser als jetzt dastehen werden. Und dass wir dann noch Spielraum haben, uns zu verbessern.»

«Bislang bin ich nur die Serienversion gefahren», verriet der 34-fache Laufsieger. «Wenn ich die beiden Serienmaschinen vergleiche, ist es ein erstaunlicher Fortschritt, wie sich das Bike anfühlt, handhaben und bremsen lässt. Wenn sich das in das Superbike transformieren lässt, ist das sehr positiv. Zum ersten Mal fuhr ich ein Motorrad mit Flügeln, ich war angenehm überrascht. Jeder Hobbyrennfahrer kann den Unterschied zwischen den beiden Motorrädern fühlen. Die M1000RR ist deutlich mehr für die Rennstrecke gebaut.»

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