Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Eugene Laverty (BMW): «Mit einem Bier in meiner Hand»

Von Tim Althof
Im Interview auf Social Media sprach BMW-Pilot Eugene Laverty über Familie, sein Leben in Portugal und seine Inspiration Rennen zu fahren. Nebenbei betonte er, dass er 2021 Rennen in der Superbike-WM gewinnen möchte.

Mit dem Team RC Squadra Corse wagt Eugene Laverty in dieser Saison einen neuen Anlauf mit BMW in der Superbike-WM. Wie die neue M 1000 RR aussehen wird, konnte der Nordire aber noch nicht sagen. «Wir werden das neue Bike noch diesen Monat präsentieren, aber um ehrlich zu sein, weiß ich selbst noch nicht, wie die Maschine aussehen wird, lachte er und gab einen Hinweis auf seine Liebe zu spektakulären Designs: «Ich werde für die Testfahrten ein spezielles Helmdesign haben, denn ich bin ein Fan von besonderen Lackierungen zu besonderen Anlässen und ich finde es perfekt, um die Sammlung zu erweitern.»

Der BMW-Privatier lebt seit einiger Zeit nicht mehr in Irland, ihn zog es in den Süden Europas, was ihm einige Vorteile als Rennfahrer brachte. «Pippa und ich, wir leben jetzt ein Jahr in Portugal und uns gefällt es dort sehr gut. Leider hatten wir durch die Corona-Situation noch nicht die Möglichkeit, das Land und die Leute richtig kennenzulernen», berichtete der 34-Jährige. «Zum Glück haben wir aber einige Freunde, die in der Nähe leben, wie beispielsweise Miguel Praia, den ich noch von früher aus der Supersport-WM kenne.»

«Die Wetterbedingungen sind deutlich besser als in meiner Heimat. Zudem habe ich es nicht weit zur Strecke von Portimao. Es ist sehr spannend, ab und zu zur Strecke zu kommen und einige Bekannte zu treffen oder als Zuschauer bei Auto- oder Motorradveranstaltungen vor Ort zu sein», gab Laverty mit einem Lächeln zu. «Außerdem habe ich es zum Testen nicht weit und mit dem Fahrrad habe ich an der Algarve perfekte Trainingsbedingungen. Ich bin das ganze Jahr auf dem Bike und kann auch meine Enduro regelmäßig bewegen.»

Eine Frage der Fans konnte der Superbike-Vizeweltmeister von 2013 aber nicht so einfach beantworten: Wer ist der schnellste der Laverty-Brüder? «Sehr gute Frage und man könnte einfach zusammenfassen, dass Michael sagen würde, dass er der Schnellste ist, ebenso würde John reagieren. Auch ich könnte behaupten, dass Eugene am schnellsten ist, aber das werden wir wohl nie herausfinden», stellte er klar. «Ich persönlich glaube, dass Michael der schnellste Rennfahrer auf zwei Rädern ist, vor allem habe ich durch meine Brüder das Fahren gelernt. Den Beginn meiner Karriere habe ich zum großen Teil meinen Brüdern zu verdanken, sie haben mir durch ihren Speed und ihre Bekanntheit sehr geholfen, dass ich zum Beispiel bei den Red Bull Rookies aufgenommen wurde.»

Road Racing ist in Irland eine feste Größe, doch wie steht der ehemalige MotoGP-Pilot zu den Rennen über öffentliche Straßen? «Ich war bereits bei der North West, aber nur mit einem Bier in meiner Hand», scherzte Laverty und fügte hinzu: «Diese Veranstaltung genieße ich sehr, aber ich liebe es, mit dem Bike ans Limit zu gehen und beim Road Racing benötigt man eine viel größere Disziplin und eine ordentliche Portion Mut. Die Isle of Man TT ist noch eine andere Hausnummer. Ich war noch nie zu einem Rennen vor Ort, aber selbst im TV ist es was ganz Besonderes.»

Als Vorbild kommt für den BMW-Fahrer nur einer in Frage. Doch auch einer der heutigen Piloten steht bei ihm ganz oben auf der Liste. «Marc Marquez ist für mich aktuell der beeindruckende Mann auf einem Motorrad, denn er zeigt Dinge, die niemand anders auf zwei Rädern vollbringt. Ich genieße es jedes Mal, wenn er auf dem Bike ist und ich im TV zusehe, sagte Laverty im Interview. «Als Jugendlicher gab es für mich aber nur einen Fahrer, der mich wahnsinnig inspiriert hat. Joey Dunlop war mein Held. Ich bin in Nordirland groß geworden und ich denke, jeder hat ihn dort geliebt. Was er auf und neben der Rennstrecke erreicht hat, war einzigartig. Er war ein großer Champion und Botschafter für den Sport.»

In Bezug auf die neue Saison hat Laverty klare Vorstellungen. «Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr die irische Nationalhymne auf dem Podium hören werden, denn das letzte Mal, als sie für mich gespielt wurde, war 2014», betonte er und fügte abschließend hinzu: «Zuvor habe ich sechs Jahre Rennen gewonnen, doch seitdem waren es keine einfachen Zeiten für mich. Aber so ist es in diesem Sport, es muss einfach alles passen und man muss auf dem richtigen Motorrad sitzen. Wir arbeiten daran, die BMW zu einem Podestkandidaten zu machen und wollen schnellstmöglich Rennen gewinnen, ich bin 34 und möchte wieder oben auf dem Podium landen.»

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