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Scott Redding in MotoGP: Zu alt für Ducati-Platz?

Von Ivo Schützbach
Superbike-Vizeweltmeister Scott Redding

Superbike-Vizeweltmeister Scott Redding

2018 fuhr Scott Redding seine letzte MotoGP-Saison. Zwar hofft der Engländer, dass er im Fall des Titelgewinns in der Superbike-WM von Ducati noch eine Chance erhält, doch vor allem sein Alter spricht dagegen.

«Ich denke nicht, dass seine MotoGP-Karriere bereits beendet ist», sagte Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti vor einem Jahr über Vizeweltmeister Scott Redding. «Die MotoGP-Rückkehr von Scott könnte das Ziel sein – mit uns aber erst nach dem Gewinn der Superbike-WM!»

Doch selbst wenn es dem Engländer gelänge, für den ersten WM-Titel von Ducati seit Carlos Checa 2011 zu sorgen, sind seine MotoGP-Chancen beim italienischen Hersteller überschaubar.

Ducati Corse hat in diesem Jahr bei vier MotoGP-Rennen mit Bagnaia (3x), Zarco (2x), Miller (1x) und Martin (1x) bereits sieben von zwölf möglichen Podestplätzen erobert. Ducati führte nach dem Doppel-Event in Katar mit Zarco die WM an, jetzt liegt Bagnaia an erster Stelle. Und Jack Miller gelang vor einer Woche in Jerez der erste Saisonsieg für die Roten aus Borgo Panigale.

Ciabatti und Ducati Corse General Manager Gigi Dall’Igna sind momentan stark damit beschäftigt, neben Pramac ein zweites Kundenteam für die Zukunft mit den Desmosedici-Motorrädern auszurüsten – das neue Aramco-Team von Valentino Rossi soll es werden. Denn Ducati hat Optionen auf alle sechs aktuellen MotoGP-Piloten, auch auf die Rookies Enea Bastianini und Luca Marini. Ducati braucht deshalb im Idealfall wieder sechs Startplätze. Um Platz für den heute schon 28-jährigen Redding zu schaffen, müsste Ducati eine der sechs Optionen nicht ziehen. Vom jetzigen Sextett ist nur Zarco (30) älter als Redding.

Am 4. Januar 2022 wird Redding 29 Jahre alt. Er fuhr bereits von 2014 bis 2018 MotoGP und schaffte es zweimal aufs Podest: 2015 für Marc VDS Honda als Dritter in Misano und 2016 für Pramac Ducati als Dritter in Assen. Es ist fraglich, ob Ducati einen seiner etablierten Fahrer oder eines der vielversprechenden Talente aussortiert, um Redding ein Geschenk zu machen.

«Ich sehe das so», erzählte Redding. «Ich möchte den Titel in der Superbike-WM gewinnen, danach wünsche ich mir ein Angebot für Ducatis Werksteam in der MotoGP-WM. Ich glaub, dass ich das kann. Es ist unglaublich frustrierend, wenn du nicht zeigen kannst, was in dir steckt. Ist das nicht möglich, will ich in der Superbike-WM bleiben, dort erfolgreich sein und Titel gewinnen. Das soll sich jetzt aber nicht wie ein Plan anhören, in dem ich schildere, was ich erreiche und danach haben möchte. Sollte ich für Ducati einen Superbike-Titel gewinnen, würde ich gerne ab und zu die MotoGP-Maschine testen, um zu sehen, wo ich stehe. Ich wüsste das sehr zu schätzen, ihr Motorrad gehört zu den besten. Zuerst muss ich aber mal einen Titel gewinnen.»

«Ich fahre nicht Rennen, um viel Geld zu verdienen und mir schöne Sachen kaufen zu können», unterstrich Redding gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich fahre, um zu gewinnen. Wenn ich nicht gewinnen kann, dann tut mir das sehr weh. Vor allem wenn ich weiß, dass ich gute Resultate holen könnte. MotoGP ist eine sehr schwierige Kategorie, aber ich weiß, dass ich gut genug für die Top-5 bin. Mit dem richtigen Motorrad könnte ich auch um Podestplätze kämpfen. Ich saß aber nie auf einem Bike, mit dem das möglich war. MotoGP ist die Spitze des Sports, dort fahren die Besten der Besten. Du realisierst aber erst was dort los ist, wenn du aus dem Zirkus aussteigst. Das ist der Unterschied zwischen mir und Bautista und einigen anderen. Einige genießen es einfach, MotoGP zu fahren. Sie haben auch nach einem 20. Platz noch ein Lächeln im Gesicht. Ich gehe nach so einer Platzierung nach Hause und will jeden umbringen.»

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