Jonas Folger: Chassis-Infos von Navarra nichts wert?

Von Ivo Schützbach
BMW-Werksfahrer Michael van der Mark sowie Jonas Folger sind bei der Superbike-WM in Donington Park erstmals mit dem neuen Chassis der M1000RR unterwegs. Doch die Sorgen bleiben die gleichen.

Nach dem Navarra-Test zwischen den Events in Misano und Donington Park herrschte vor allen bei Jonas Folger viel Optimismus. Denn BMW hat ein steiferes Chassis entwickelt, von dem sich der Bayer aus dem Bonovo-Team die Lösung seiner Probleme erhofft: Mehr Bremsstabilität und besseres Einlenkverhalten.

In Donington folgte die Ernüchterung. Während Werksfahrer Tom Sykes am Freitag mit dem Standard-Chassis trotz zweier Stürze in den Top-6 mitmischte, wurde van der Mark mit einer Sekunde Rückstand zur Spitze Zehnter, Folger verlor als 18. über 2,5 sec.

«Ich verliere zu viel im letzten Sektor», erklärte van der Mark. «Wir wissen, dass Stop-and-go-Passagen die Schwäche der BMW M1000RR sind. Gleichzeitig bin ich mir aber sicher, dass wir uns in diesem Bereich verbessern können.»

Folger macht sich nach dem missglückten Start in England intensiv Gedanken, ob er sich während des Navarra-Tests zu falschen Erkenntnissen verleiten ließ. BMW hatte am 21./22. Juni auf der neuen WM-Strecke in Nordspanien drei Chassis-Variante dabei: Den Standard-Rahmen, einen leicht und einen deutlich versteiften. Weil BMW von den Prototypen lediglich eine geringe Stückzahl angefertigt hatte, durfte Folger mit der steifsten Version nur am ersten Tag fahren.

Problematisch: Der Schwindegger kannte die Strecke nicht. Und weil BMW zum ersten Mal dort testete, gab es keine Vergleichsdaten. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob der langsame Circuito de Navarra mit seinem welligen Asphalt und mehreren Erste-Gang-Kurven für Chassis-Tests geeignet ist.

«Vom Gefühl habe ich in Navarra mit dem neuen Rahmen einen Vorteil gespürt, das Bike war auf der Bremse stabiler», schilderte Folger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das war für mich ausschlaggebend, dass ich gesagt habe, dass dieser Rahmen für mich besser passt. Auch wenn die Rundenzeiten nicht schnell waren. Am zweiten Tag musste ich wieder mit dem Standard-Rahmen fahren und konnte somit das neue Chassis nicht in richtigen Stresssituationen testen.»

Der 27-Jährige weiter: «Wir haben den Rahmen getestet und es war alles super, aber optimal war der Test nicht. Wären wir auf einer Strecke gefahren, die ich kenne und auf der ich schnell unterwegs bin, dann glaube ich, dass das einen Unterschied ausmacht. Hätten wir den Rahmen in Barcelona oder Jerez getestet, dann hätten wir Referenzen gehabt. Dann hätten wir genau gesehen, wie schnell wir vorher waren und wie schnell wir mit dem neuen Rahmen sind. Dann kannst du sagen: Gefühl besser – Rundenzeit gleich oder besser. Dann kann man besser abwägen, ob der Rahmen wirklich etwas bringt. Aber ich war damals schon froh, dass wir überhaupt zum Testen gingen und BMW so schnell auf meine Wünsche einging.»

Während des Rennwochenendes auf eine andere Chassis-Version zu wechseln, verbietet das Reglement. Folger kann also nicht den Weg von Tom Sykes einschlagen. Sollte in Donington der für Samstag und Sonntag angekündigte Regen kommen, werden die Karten ohnehin neu gemischt.

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