Scott Redding: «Dann wäre ich jetzt wirklich wütend»
Ab der dritten Runde war Ducati-Werksfahrer Scott Redding im ersten Superbike-Rennen in Most der bestimmende Mann, doch kurz vor Schluss ließ er sich von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) überrumpeln.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Von Startplatz 2 kommend bog Toprak Razgatlioglu als Führender in die erste Kurve ein, die folgenden zwei Runden blieb der Türke vorne. Die nächsten 20 Runden kreuzte Scott Redding als Führender die Ziellinie, auch wenn er die Spitze zwischendurch von Toprak zurückerobern musste. Als es in der letzten Runde drauf ankam, setzte sich Razgatlioglu in der vorletzten Kurve mit einem harten Bremsmanöver innen gegen Redding durch und gewann sein viertes Rennen dieses Jahr, das neunte insgesamt. Weil Jonathan Rea (Kawasaki) nach zwei Stürzen (!) leer ausging, konnte Razgatlioglu seinen Rückstand gegenüber dem WM-Leader auf zwölf Punkte verringern. Redding machte 20 Punkte gut, liegt als Dritter aber immer noch 61 zurück.
Werbung
Werbung
"Betrachte ich das Gesamtbild, sollte ich über Platz 2 glücklich sein", erzählte Redding beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. "Aber ich führte 90 Prozent des Rennens, um dann ein etwas unartiges Manöver erleben zu müssen. Das macht mich böse. Wir haben dieses Wochenende viel über Sicherheit geredet, ich würde kein so riskantes Manöver wagen. Als Jonathan Toprak überholte, fragte ich mich, was er da macht. Das war für beide riskant, aber sie denken nicht darüber nach. Wie mich Toprak am Schluss überholte, glich einer Verzweiflungstat, das mag ich nicht. Wenn du jemanden ausbremst, während du neben ihm bist, okay. Aber von so weit hinten zu kommen – ich konnte ihn nicht einmal hören und hatte mein Knie schon fast am Boden. Er war wirklich spät auf der Bremse. Hätte ich meinen Strich durchgezogen, hätte er mich getroffen und wir wären wahrscheinlich beide gestürzt. Nur weil ich erwartet habe, dass er das tut, konnte ich etwas nach außen ziehen. Ich wusste genau, wo er landen würde, er bremste sicher drei Meter über den Scheitelpunkt der Kurve hinaus. Er blieb also nicht auf seiner Rennlinie, sondern drückte mich nach außen." "Ich versuchte meine Linie zu verteidigen", unterstrich der Engländer. "Aber als ich in die Kurve einbog, war er schon da. So ein Manöver kann jeder, aber ist es das Risiko wert? Wären wir beide gestürzt, wäre ich jetzt wütend. Ich meine, wirklich wütend. Klar bekommt er für den Sieg fünf Punkte mehr, aber er hätte auch 25 Punkte verlieren können. Ich dachte, ich könnte das Rennen gewinnen. Ich hatte die Pace und zeigte das auch. Nur zur Rennmitte fuhr ich etwas verhaltener, weil ein Fahrer nach dem anderen stürzte. Das war, als er mich wieder einholte, da machte ich auch einige kleinere Fehler."
Auf der 800 Meter langen Geraden in Most war Redding mit seiner Ducati für einmal überragend schnell. "Das ist, weil ich hier besser aus der letzten Kurve komme als die anderen", erklärte der Vizeweltmeister. "Da habe ich ein wirklich gutes Gefühl und meine Linie ist etwas anders, so kann ich die Vorteile meines Motorrads ausspielen. Ich bin hier auch auf der Bremse recht stark."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.