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Jonathan Rea: «Das stürzte mich in die Krise»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea musste ständig ans Limit gehen

Jonathan Rea musste ständig ans Limit gehen

Der Motorrad-Weltverband FIM und SBK-Promoter Dorna haben die letzten Jahre viel unternommen, um alle Hersteller auf einen ähnlichen Level zu bekommen. Sehr zum Leidwesen von Kawasaki.

Von 2015 bis 2020 gewannen Jonathan Rea und Kawasaki die Superbike-WM sechsmal in Folge, 2013 war bereits Tom Sykes Champion. Dieses Jahr unterlag Rea dem überragenden Toprak Razgatlioglu, der Yamaha den ersten Superbike-WM-Titel seit 2009 (Ben Spies) bescherte und den zweiten seit der Gründung der Meisterschaft 1988.

Seit 2011 hat Kawasaki mehr als jeder andere Hersteller in die Superbike-WM investiert und sich so Vorteile erarbeitet. Doch daran hatten auf Dauer weder Promoter Dorna noch die Fans ihre Freude, sie wollen unterschiedliche Fahrer und Marken an der Spitze sehen.

Seit 2018 gibt es eine komplizierte Balance-Regel, welche für Chancengleichheit sorgen soll. Für 2021 brachte Kawasaki deshalb ein neues Homologationsmodell der ZX-10RR, um mehr als die bis dahin erlaubten mageren 14.600/min zu erhalten.

Zum Vergleich: Die Ducati Panigale V4R hat derzeit eine erlaubte Maximaldrehzahl von 16.100/min, die Honda CBR1000RR-R darf 15.600/min drehen, die BMW M1000RR 15.500/min und die Yamaha R1 14.950/min.

Der Motorrad-Weltverband FIM gestand Kawasaki aber keine höhere Drehzahl zu, weil der Motor der aktuellen Maschine die gleiche Basis hat wie das Vorgängermodell. «Nur weil ein Hersteller einen anderen Kolben in seinem Motor hat, ist das für uns kein neuer Motor – das ist nur eine neue Komponente», verdeutlichte SBK Technical Director Scott Smart.

Kawasaki hatte 2021 ein sehr ausgewogenes Paket, Rea fuhr in 37 Rennen 30 Mal aufs Podest, 13 Mal als Sieger. Doch der Nordire musste ständig ans Limit gehen und produzierte für seine Verhältnisse ungewöhnlich viele Stürze.

«Wir müssen die Beschleunigung und den Topspeed unseres Motorrads verbessern», stellte Rea gegenüber SPEEDWEEK.com klar. «Auf Strecken wie Most und Navarra, wo man aus dem ersten Gang beschleunigen muss, taten wir uns extrem schwer. Und auf einigen Strecken haben wir alleine auf der Geraden 0,3 sec verloren. Das hat mich für die restliche Runde in die Krise gestürzt, weil ich alles geben musste, um auf eine gute Zeit zu kommen. Darauf müssen wir uns konzentrieren, es gibt einige Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Wir arbeiten eng mit den Kawasaki-Ingenieuren zusammen, um bereits im Dezember einige Teile zu testen.»

Der einzige größere Wintertest vor dem Jahreswechsel findet vom 15. bis 17. Dezember auf dem Circuito de Jerez statt. Für diesen hat sich Kawasaki mit Rea angemeldet, Honda mit Lecuona und Vierge sowie BMW mit seinem Quartett van der Mark, Redding, Baz und Laverty.


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