Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

BMW M1000RR: Wieso der neue Motor erst für 2022 kommt

Von Ivo Schützbach
Ab dem vierten Event der Superbike-WM 2021 hätte BMW eine Motorausbaustufe bringen dürfen. Motorsport Direktor Marc Bongers erklärte SPEEDWEEK.com, weshalb darauf verzichtet wurde.

Die Weltmeisterschaft 2021 lief für BMW nicht wie erhofft. Das Satelliten-Team RC Squadra Corse hatte bereits nach vier Events kein Geld mehr und zog sich zurück, Eugene Laverty durfte anschließend noch ein paar Mal als Ersatz für den verletzten Tom Sykes einspringen. Jonas Folger aus dem Bonovo-Team blieb weit hinter den Erwartungen und schaffte es in 30 Rennen nur einmal in die Top-10.

Michael van der Mark sorgte immerhin für drei Podestplätze, darunter der umjubelte Sieg im verregneten Sprintrennen in Portimao. Tom Sykes wurde je einmal Zweiter und Dritter und stand in Barcelona auf Pole. In der Gesamtwertung schafften es die beiden aber nur auf die Plätze 6 und 11, wobei Sykes Jerez, Portimao und San Juan verletzungsbedingt verpasste – bis dahin lag er knapp vor van der Mark.

Enttäuschend ist die Saison für BMW vor allem, weil Yamaha, Kawasaki und Ducati trotz der neuen M1000RR weiterhin einen Schritt voraus sind. Diese Lücke soll bis April 2022 geschlossen werden, wenn im MotorLand Aragon die nächste Saison beginnt. BMW hat bereits im vergangenen Frühjahr ein umfangreiches Entwicklungsprogramm auf den Weg gebracht, die neuesten Teile kommen ab dem Jerez-Test nächste Woche zum Einsatz und werden auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft.

BMW hätte die neue Motorausbaustufe bereits zum vierten Event 2021 in Donington Park bringen dürfen, verzichtete auf diesen Schritt aber auch für die restliche Saison. Dies hat verschiedene Ursachen, unter anderem deutlich erhöhte Lieferzeiten etwa für Titan oder speziell angefertigte Bauteile wie Ventilfedern.

«Hinzu kommt, dass der Zeitpunkt, um ein Update zu bringen, immer schwieriger wird, wenn am Ende der Saison viele Rennen eng beisammen liegen», erklärte BMW Motorsport Direktor Marc Bongers im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für Most hatten wir Verbesserungen dabei, das war aber kein nennenswertes Update, das sich direkt in den Ergebnissen widerspiegelt. Navarra wäre der nächste mögliche Zeitpunkt gewesen, das Update, das wir bis dahin entwickelt hatten, hat aber nicht das gebracht, was wir uns versprochen hatten. Also haben wir gesagt, dass wir uns auf den nächsten Schritt konzentrieren und lassen die Spezifikation für die restliche Saison, wie sie ist.»

Das Reglement mit den Konzessionspunkten hat seine Tücken. Liegt ein Hersteller nach den ersten drei Events einer Saison weit genug hinter dem Besten, darf er eine Motorausbaustufe mit sämtlichen Konzessionsteilen bringen. Ist der Rückstand zum Saisonende entsprechend groß, darf für die nächste Saison ein weiteres Update gebracht werden.

Im Fall von BMW war das ein Pokerspiel: Denn wäre das beschriebene, nicht ausgereifte Update während der Saison 2021 gebracht worden, und wäre der Rückstand zum Besten am Saisonende nicht groß genug gewesen, dann müsste der bayerische Hersteller mit dieser Motorspezifikation in die WM 2022 starten.

BMW verzichtete auf die Ausbaustufe 2021 und setzt stattdessen auf einen großen Schritt für 2022. Bongers: «Die Tendenz zeigt, dass wir uns näher ran bewegen, sie ist eindeutig. Da muss man sich auf die Folgesaison konzentrieren. Ob wir Sechster oder Siebter in der Meisterschaft werden, ist nicht so wichtig.»


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