Michael Rinaldi (Ducati) kann Bautista nicht kopieren
Michael Rinaldi und Álvaro Bautista
Das Meeting in Misano war für Michael Rinaldi mit dritten Plätzen in beiden Hauptrennen ein Befreiungsschlag, denn zuvor in Aragón, Assen und Estoril verpasste der 26-Jährige das Podium. Von einem Ducati-Werkspiloten werden eigentlich Siege, mindestens aber regelmäßige Top-3-Finishs erwartet, so wie es sein Teamkollege Álvaro Bautista mit sechs Siegen und zwölf Podestplätzen eindrucksvoll vormacht.
Der WM-Sechster kündigte kürzlich an, seine Arbeitsweise an den Rennwochenenden zu ändern, um den Anschluss an die Spitze der Superbike-WM 2022 zu schaffen. Die Top-3 – neben Bautista sind das Kawasaki-Star Jonathan Rea und Yamaha-Ass Toprak Razgatlioglu – sind für den Superstock-1000-Champion von 2017 bisher unerreichbar
«Die Top-3 sind immer und bei allen Bedingungen sehr stark – zu Beginn des Rennens, in der Mitte und auch noch am Ende», sagte der Italiener im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wenn sie bei 100 Prozent sind, bin ich bei 90 Prozent über das gesamte Rennen gesehen, zu Rennbeginn sehe ich mich bei 80 Prozent. Mir fehlt also immer noch einiges. Aber das ist auch normal, wenn man zuletzt ein paar Probleme hatte. Ich bleibe bescheiden und möchte mich von Rennen zu Rennen steigern.»
Als Rinaldi 2021 seine erste Saison im Werksteam absolvierte, fuhr er drei Siege und sieben Podestplätze ein. Die Steigerung im zweiten Jahr blieb aus einem einfachen Grund aus.
«Das Level ist in diesem Jahr definitiv höher, das kann ich mit Sicherheit sagen. An fast jedem Wochenende werde die Rekorde verbessert, das ist also offensichtlich. Um nach vorn aufzuschließen, muss man neue Wege beschreiten», hielt der Ducati-Pilot fest. «Ich sehe zum Beispiel in den Daten von Álvaro, dass er in maximaler Schräglage absolutes Vertrauen zur Front hat. Allerdings unterscheiden sich unsere Stile ein wenig und ich kann ihn nicht einfach so kopieren, denn wenn ich das versuche, werde ich langsamer. Ich muss versuchen, mich anders auf dem Bike zu positionieren, um dasselbe Ergebnis zu erreichen. Das passiert nicht sofort, nach zwei bis drei Rennwochenenden sollte ich aber das geschafft haben.»