Yamaha-Deadline Ende Juli: Aegerters Chancen steigen

Kolumne von Ivo Schützbach
Domi Aegerter hat den Superbike-Aufstieg verdient

Domi Aegerter hat den Superbike-Aufstieg verdient

Politik und Geld spielen auch in der Superbike-WM eine entscheidende Rolle. Yamaha wird Anfang August die Weichen für 2023 stellen und entscheiden, wer auf den vier Werks-R1 sitzt.

Yamaha und BMW sind die einzigen Hersteller, die sich in der Superbike-WM 2022 zwei unterstützte Teams und vier Fahrer leisten.

Weltmeister Toprak Razgatlioglu und Pata-Yamaha-Teamkollege Andrea Locatelli sind auch für nächstes Jahr fix. Im Giansanti Racing Team, für das diese Saison Garrett Gerloff und Kohta Nozane fahren, ist hingegen alles offen, weil beide Verträge zum Saisonende auslaufen.

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli wird noch die Rennen in Most am letzten Juli-Wochenende abwarten, bevor er eine Entscheidung für nächstes Jahr trifft.

In welche Richtung es sich entwickelt, lässt sich aber bereits abschätzen. Yamaha wird mit Kohta Nozane weitermachen, weil sie unbedingt einen Japaner in der Superbike-WM haben möchten. Da ist es nebensächlich, dass der 26-Jährige diese Saison erst neun Punkte zusammengestottert hat und seit Tag 1 deutlich im Schatten von Gerloff steht.

Der Texaner hat in seiner Debütsaison 2020 und im ersten Drittel des Vorjahres hervorragende Leistungen gebracht und fünf Podestplätze erobert. Die Weltmeisterschaft beendete er auf den Positionen 11 und 7. Doch seit er vor fast genau einem Jahr in der ersten Kurve in Assen den späteren Champion Razgatlioglu abräumte, ist Gerloff mental von der Rolle. In Donington fuhr er im FP3 um 0,223 sec schneller als im anschließenden Qualifying; das sorgt nicht nur bei Yamaha für Unverständnis.

Wenn Gerloff in Most keine herausragenden Leistungen bringt, sind seine Tage bei Yamaha gezählt. Denn mit Supersport-Champion und WM-Leader Dominique Aegerter hat der japanische Hersteller einen dominanten Fahrer parat stehen, der unbedingt aufsteigen will.

«Aegerter hätte den Aufstieg verdient», betonte Dosoli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir wissen, wie alt Domi ist und er ist sich dessen auch bewusst. Die Realität ist aber, dass er sich gut schlägt.»

Es würde kein gutes Licht auf Yamaha werfen, wenn der überragende Aegerter (26 Podestplätze und 19 Siege in 31 Rennen!) mit der Begründung übergangen würde, er sei mit 31 Jahren zu alt. Das weiß auch Dosoli.

«Man muss die Strategie im Hinterkopf behalten», bemerkte der Italiener. «Andererseits müssen wir aber auch den sportlichen Wert respektieren. Dominique schlägt sich gut, also müssen wir ihn in Betracht ziehen. Außerdem haben wir auch früheren Weltmeistern wie Cortese und Locatelli die Chance gegeben.»

Das Supersport-WM-Team GMT94 von Christophe Guyot wird 2023 auch ein Superbike einsetzen. Der Franzose arbeitet eng mit Yamaha zusammen und sagt, dass er bestes Material haben werde. Aegerter steht auf seiner Wunschliste. Auch Piloten wie der Britische Meister Tarran Mackenzie und MotoAmerica-Leader Jake Gagne kommen in Frage.


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