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Michael Rinaldi: Weshalb ihn Ducati schmoren lässt

Von Ivo Schützbach
Michael Rinaldi hat beste Chancen, dass sein Vertrag mit dem Ducati-Werksteam für die Superbike-WM 2023 verlängert wird. Aruba-Chef Stefano Cecconi verriet, weshalb er keine Eile hat.

Am 28. Juni verkündete Ducati die Vertragsverlängerung mit WM-Leader Alvaro Bautista für 2023, Teamkollege Michael Rinaldi muss sich weiterhin gedulden. «Wir befassen uns mit diesem Thema im August, bis September sind wir wahrscheinlich so weit», sagte Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com.

Rinaldi startete mit drei vierten Plätzen in Aragon gut in die Saison, in Assen und Estoril tat er sich aber schwer. Erst im vierten Event in Misano gelang ihm als Dritter der erste Podestplatz. In den neun Rennen seither fuhr er siebenmal in die Top-6 (zweimal auf dem Podium) und liegt zur Sommerpause mit 134 Punkten auf dem fünften Gesamtrang. Realistisches Ziel für dieses Jahr: Platz 4 in der Weltmeisterschaft, denn Bautista, Rea (Kawasaki) und Razgatlioglu (Yamaha) fahren in einer eigenen Klasse.

Rinaldi weiß, dass er abliefern muss, um seinen Werksvertrag zu behalten. Denn mit MotoAmerica-Leader Danilo Petrucci hat Ducati eine Alternative.

Dass der fünf Jahre ältere Petrucci deutlich schneller sein würde als Rinaldi, glaubt kaum jemand bei Ducati. Dafür sind seine Leistungen in den USA nicht beeindruckend genug. Ohne die drei Nullrunden von Champion Jake Gagne, würde der Yamaha-Pilot in der Gesamtwertung deutlich vorne liegen. Der Kalifornier hat acht von 14 Rennen gewonnen, Petrucci lediglich vier.

Hinzu kommt, dass die IT-Firma Aruba Rinaldi bereits seit 2016 unterstützt und in den sechseinhalb Jahren seither eine hohe Summe in den Mann aus Rimini investiert hat.

«Wenn Michael heute dieselben Ergebnisse holt wie damals bei Go Eleven, dann sind diese im Werksteam nicht zufriedenstellend», hielt Cecconi fest. «Er und wir haben vom Saisonbeginn mehr erwartet. Oder lass es mich so sagen: Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir zu Saisonbeginn so viel arbeiten müssen. Wir dachten, dass wir besser gerüstet sind. Jetzt fühlt er sich auf dem Motorrad wohler und ist von den Top-3 nicht mehr weit entfernt. Während des Winters dachten wir, dass wir Lösungen für die Abstimmung hätten, die auch bei wärmeren Bedingungen funktionieren, aber dem war nicht so.»

«Michael und sein Team müssen es schaffen, über eine ganze Saison konstant zu sein», betont Cecconi. «Bei allen Bedingungen: wenn es kalt ist, wenn es heiß ist, wenn es nass ist. Sie haben sich bereits verbessert, das steht fest. Und natürlich überlege ich mir auch, wer aus diesem Fahrerlager mit diesem Motorrad bessere Leistungen zeigen könnte. Abgesehen von den Top-3, die eine perfekte Kombination aus Fahrer, Team, Crew-Chief und Motorrad gefunden haben, schlägt sich Michael gut. Es gibt kein Problem mit ihm, das es zu lösen gilt. Und wir haben keine Eile. Sobald seine Konstanz bestätigt ist, habe ich keinen Grund, nach einem Ersatz für ihn zu schauen.»

Aller Voraussicht nach bleiben alle fünf Plätze bei Ducati für 2023 unverändert. Bautista bei Aruba.it, Philipp Öttl bei Go Eleven und Luca Bernardi bei Barni sind bereits fix. Rinaldi hat beste Aussichten bei Aruba.it zu bleiben; und Axel Bassani hat keine Alternative zu Motocorsa – dasselbe gilt für das Team.


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