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Misano, Superpole: Sykes entthrohnt Checa

Von Jörg Reichert
Tom Sykes nutzte die sich bietende Chance im Nassen

Tom Sykes nutzte die sich bietende Chance im Nassen

Der kurz vor der Superpole einsetzender Regen sorgte für eine Sensation: Nicht der fünfmalige Pole-Setter 2011, Carlos Checa, geht von Startplatz 1 ins Rennen, sondern Kawasaki-Pilot Tom Sykes.

Zu Beginn der Superpole wurde es hektisch: Die schon länger drohend über der Piste hängenden Regenwolken liessen einen erfrischenden Regenschauer auf den Misano World Circuit herunter. Auf der nun nassen Strecke wurden die Karten neu gemischt.
 
Superpole 1:
 
Schon in den ersten zwei Minuten gab es drei Sturzopfer. Zuerst erwischte es Ruben Xaus (E/Castrol-Honda), wenig später lag die Aprilia von Leon Camier (GB) neben der Strecke – der Brite stieg nach einem kurzen Boxenstopp sogar ein zweites Mal unsanft von seinem Motorrad ab.
 
Auch Monza-Doppelsieger Eugene Laverty (IRL/Yamaha) und Saison-Dominator Carlos Checa (E/Ducati) gehörten zu den Pechvögeln und musste zu Boden. Emsig wurde auch in der Effenbert-Ducati-Garage geschraubt: Kurz nachdem Jakub Smrz Bestzeit fuhr, lag auch der Tscheche auf der Nase.
 
Pech ganz anderer Art hatte Max Biaggi: In einer dicken Rauchwolke rollte seine Aprilia aus, doch zum Glück hatte sich der Italiener zuvor als Sechster für den nächsten Superpole-Durchgang qualifiziert.
 
Am Ende der hektischen Superpole 1 konnten vier Piloten Feierabend machen. Besonders bitter war das Ausscheiden für Michel Fabrizio und Leon Camier, die sich in den Trainings bisher gut in Szene setzen konnten. Ausserdem war der Arbeitstag für Maxime Berger (F/Ducati) und Ruben Xaus beendet.
 
Doch wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner: Für Tom Sykes (2.), Ayrton Badovini (3.), Joan Lascorz (4.) und Jonathan Rea (10.) war das Weiterkommen in die Superpole 2 nicht selbstverständlich und zum grossen Teil den widrigen Verhältnissen zu verdanken.
 
Superpole 2:
 
Obwohl es weiter regnete, hatten sich sich die Superbike-Piloten allmählich an die neuen Verhältnisse gewohnt. Rutschende Bikes waren zwar permant zu sehen, Stürze glücklicherweise nicht mehr. Fast nicht: Nur Eugene Laverty verbuchte einen harmlosen Ausrutscher. Allerdings rutschte der Yamaha-Pilot dadurch auch aus den Top-8 und schied aus.
 
Vorne stellte Carlos Checa mit seiner letzten Runde die Kräfteverhältnisse klar: In 1.55,730 min fuhr der Spanier 0,7 sec schneller als der Zweitplatzierte Tom Sykes (GB/Kawasaki). Jakub Smrz wurde mit seiner Effenbert-Ducati starker Dritter, sein Teamkollege Sylvain Guintoli wurde Vierter.
 
Ebenfalls in die Top-8 schafften es Max Biaggi, Marco Melandri sowie die beiden BMW-Werkspiloten Troy Corser und Leon Haslam. Nicht mehr dabei sind Ayrton Badovini (I/BMW), Eugene Laverty (IRL/Yamaha), Jonathan Rea (GB/Honda) und Joan Lascorz (E/Kawasaki).
 
Superpole 3:
 
WM-Leader Carlos Checa nahm als Erster eine fliegende Runde in Angriff, an sein Heck klemmte sich Leon Haslam – und fuhr prompt ein paar 1/1000 sec schneller als Ducati-Pilot. Aber mit einer Rundenzeit von 1.58,x war ohnehin kein Blumentopf zu gewinnen.
 
Zuerst schraubte Tom Sykes die Bestzeit auf 1.55,900 min herunter und liess anschliessend eine 1.55.197 min folgen. Schneller konnte bei diesen Verhältnissen niemand die 4,2 km lange Piste umrunden. Pole-Position für Kawasaki!
 
Kampflos hat sich Checa aber nicht geschlagen gegeben. Obwohl er den zweiten Startplatz sicher hatte, wagte der fünfmalige Pole-Setter auf seiner letzten Runde nochmals alles. Doch die Rundenzeit von Sykes hielt dem Angriff des WM-Leaders stand. Jakub Smrz geht mit seiner Effenbert-Ducati als Dritter in die morgigen Rennen, Marco Melandri komplettiert mit seiner Yamaha die erste Startreihe.
 
Die zweite Startreihe beginnt mit BMW-Werkspilot Leon Haslam, der in der Schlussphase den einzigen Sturz in der Superpole 3 fabrizierte. Haudegen Troy Corser, mit zahlreichen Prellungen von seinem gestrigen Highsider ausgestattet eroberte in der Superpole den fünften Startplatz. Auf den Positionen 6 und 7 folgen Max Biaggi und Sylvain Guintoli.

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