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Was man über die SBK-WM in Magny-Cours wissen muss

Von Kay Hettich
Magny-Cours läutet das letzte Saisondrittel ein

Magny-Cours läutet das letzte Saisondrittel ein

In einer Woche endet mit dem Meeting in Magny-Cours die sechswöchige Sommerpause der Superbike-WM 2023. Die Rennstrecke im Herzen Frankreichs ist ein Klassiker im Kalender.

Das Meeting der Superbike-WM 2023 in Magny-Cours findet vom 8. bis 10. September und damit so früh wie noch nie statt, wenn auch nur um einen Tag. Der späteste Termin war der 19. Oktober. Wenn die seriennahe Weltmeisterschaft Anfang September in Frankreich gastiert, erwartet die Piloten statt Regen und Kälte angenehme Temperaturen, viel Sonne und nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit.

Die französische Rennstrecke heißt mit vollen Namen 'Circuit de Nevers Magny-Cours' und trägt seinen heutigen Namen seit 1989. Der 4,4 km lange Kurs befindet sich im ländlich geprägten Département Nièvre in der Region Burgund, etwa 250 Kilometer südlich von Paris. Bereits 1961 wurde die Rennstrecke eröffnet, die in den folgenden Jahren und Jahrzehnten mehrfach erweitert und modernisiert wurde. Zu den Eigenarten der Strecke gehörte ein glatter Asphalt, der bei niedrigen Temperaturen oder Regen sehr rutschig war. Im Zuge der Absage diverser Rennveranstaltungen zur Eindämmung der Coronapandemie im Jahr 2020 bekam die Rennstrecke in Magny-Cours deswegen eine neue Asphaltdecke. 2021 wurde auf Anforderung der FIM in der ‹Adelaide› modifiziert und in der Haarnadelkurve wurden Barrieren nach hinten verschoben.

Berühmt ist Magny-Cours als Austragungsort des Motorrad-Langstreckenklassiker 'Bol d’Or', der hier bis 2014 ausgetragen wurde. Die Superbike-Weltmeisterschaft gastierte in Magny-Cours erstmals 1991, seit 2003 jährlich. Im Februar 2018 verlängerte die Dorna den Vertrag mit der Traditionsrennstrecke bis 2022.

Magny-Cours bietet von allem etwas. Es gibt verschieden enge Kurven, drei langsame Spitzkehren und eine schnelle Gerade. Auf diesem technisch anspruchsvollen Layout kann man keinen natürlichen Rhythmus fahren. Oft geht es mit sehr hohem Tempo auf die langsamsten Kurven der gesamten Saison zu, zum Teil auch bergab. Stabilität, Brems- und Lenkverhalten sind also essenziell, nicht nur am Ende der Gegengerade eingangs der 'Adelaide'-Spitzkehre. Dort bremst man von 290 km/h auf unter 50 km/h herunter. Verbremser und rennentscheidende Manöver sind an dieser Stelle vorprogrammiert.

Mit 18 Rennsiegen ist Ducati der in Magny-Cours erfolgreichste Hersteller. Der letzte Sieg gelang Álvaro Bautista 2022 im ersten Lauf. Kawasaki gewann bisher 14 Rennen, Yamaha neun, zuletzt vor einem Jahr durch Toprak Razgatlioglu. Aprilia kommt auf drei Laufsiege. Die zwei Honda-Siege liegen bereits längere Zeit zurück (Vermeulen 2005, Toseland 2006).

Der erfolgreichste Superbike-Pilot in Magny-Cours ist Jonathan Rea mit neun Siegen, alle mit Kawasaki. Weitere aktive Fahrer mit Siegen sind Toprak Razgatlioglu (Yamaha) mit sechs sowie Álvaro Bautista (Ducati) und Scott Redding (BMW) mit jeweils einem Triumph.

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