Garrett Gerloff: «BMW-Elektronik gut, aber komplex»

Von Kay Hettich
Garrett Gerloff

Garrett Gerloff

Beim Superbike-Meeting in Magny-Cours sorgte Garrett Gerloff für die besten Ergebnisse von BMW. Der US-Amerikaner erklärt, was ihm die Pole-Position und zwei Top-5-Ergebnisse ermöglicht hat.

Garrett Gerloff leistete in Magny-Cours erstaunliches: Am Freitag glänzte der Bonovo action-Pilot als Dritter, legte am Samstag mit dem Gewinn der Superpole und Platz 4 im ersten Lauf nach. Der Sonntag wurde zwar von einem Zwischenfall im Superpole-Race mit BMW-Kollegen Scott Redding von der britischen ROKiT-Mannschaft getrübt, im zweiten Rennen stürmte der 28-Jährige vom neunten Startplatz auf Platz 5, nur 0,4 sec hinter Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli.

Die Basis für seinen Erfolg legte Gerloff Ende August beim zweitägigen Aragon-Test. «Wir hatten uns in Aragon intensiv mit der Elektronik beschäftigt», erzählte der Bonovo-Pilot SPEEDWEEK.com. «Die Elektronik der BMW ist ziemlich gut, aber auch sehr komplex. Wir hatten uns aber gut durch die Parameter gearbeitet, was mir definitiv geholfen hat – und meine Verbindung zum Bike. Fehlt das Gespür zum Gas und zum Hinterreifen, kann ich nur schwer ein Vertrauen aufbauen. Bisher versuchte ich meistens auf das zu reagieren, was gerade passierte. Jetzt ist es für mich mehr vorhersehbar, was passieren wird, und das hilft enorm dabei, sich besser zu fühlen.»

Zur Info: Ursprünglich war angedacht, für 2018 alle Superbike-WM-Teams mit einer einheitlichen elektronischen Motorsteuerung von Magneti Marelli auszurüsten. Aber Kawasaki und BMW waren strikt dagegen, weil sie die Superbike-WM stärker als andere Hersteller als Entwicklungsfeld für Serienmaschinen nutzen. Wegen des bei der M1000RR verwendeten Shift-Cam-Systems ist die Elektronik von BMW ist eine Eigenentwicklung.

Gerloff weiter: «Es geht immer darum, das Fenster zu treffen, in dem das Bike funktioniert. Magny-Cours war eine komplett andere Rennstrecke als Aragon, wo ich mich beim Test gar nicht so gut auf dem Motorrad gefühlt habe. Mit demselben Set-up fühlte ich mich in Frankreich aber sofort super. Es hängt also auch stark mit der Rennstrecke zusammen.»

Nach einem rennfreien Wochenende gastiert die Superbike-WM 2023 vom 22. bis 24. September im MotorLand Aragon.


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