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Pedercini-Teamchef: «Das ist nicht gut für die Show»

Von Kay Hettich
Pedercini-Pilot Isaac Vinales kommt erst beim Europa-Auftakt in Barcelona zum Einsatz

Pedercini-Pilot Isaac Vinales kommt erst beim Europa-Auftakt in Barcelona zum Einsatz

Das Kawasaki-Kundenteam von Lucio Pedercini ist eine Institution in der Superbike-WM, doch für Erfolge reichte es in den vergangenen Jahren nicht mehr.

Seit seinem Einstieg 1998 hat das Team Pedercini Racing, kurz TPR, nur drei Veranstaltungen in der Superbike-WM verpasst: Die beiden Übersee-Events zu Beginn der Saison 2023 in Australien und Indonesien sowie das Finale in Jerez, welches als Ersatz für Argentinien in den Kalender gerückt war. Weil das Kawasaki-Team in diesem Jahr nur die Europarennen bestreiten wird, wird es beim Saisonauftakt auf Phillip Island zum vierten Mal fehlen.

Allein daraus kann man bereits ableiten, dass Lucio Pedercini mit seinem Team schwere Zeiten in der Superbike-WM durchmacht. Denn sportlich lief in den vergangenen Jahren wenig zusammen, auch weil Kawasaki mit der ZX-10RR gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten ist. Das gilt für das offizielle Werksteam, umso mehr aber für Kundenteams.

Der 51-Jährige hofft darauf, dass die Änderungen im 2024er Reglement für mehr Chancengleichheit sorgen werden. «Die Dorna hat mit einem neuen Reglement versucht, den Gegnern von Ducati zu helfen. Wir müssen allerdings zugeben, dass sie auch durch Alvaro Bautista einen großen Vorteil hatten. Er war der Mann, den es zu schlagen galt, er machte einen großen Unterschied», sagte der ehemalige Rennfahrer gegenüber Tuttomotoriweb. «Sicher werden die neuen Regeln den anderen Marken wie uns, BMW und Yamaha entgegenkommen. Ich denke und hoffe, dass es mehr interessante Kämpfe geben wird.»

Allerdings wird nur die Bautista-Ducati zusätzliches Gewicht montiert bekommen, da die anderen Ducati-Piloten – Bulega, Petrucci, Iannone und Rinaldi – dem Referenzgewicht von 80 kg sehr nahekommen.

Pedercini setzte in den Anfängen seines Teams selbst auf Motorräder von Ducati ein, seinerzeit allerdings die V2. Die heutige V4R reizt die Möglichkeiten hinsichtlich Aerodynamik und Elektronik aus.

«Das ist etwas, das der Show nicht gut tut. In dieser Kategorie ging es immer um seriennahe Motorräder, sie sollten eine Meisterschaft mit Serien-V4s, Serien-BMWs und so weiter machen. So wie ich das sehe, ist es dem Publikum egal, ob die Motorräder zwei Sekunden langsamer oder schneller fahren. Das ändert nicht viel, was die Fans wollen, ist das Spektakel», meint Pedercini. «Wir haben nicht einmal ein Werks-Chassis, und ich denke, das ist es, was sie mit dem Reglement falsch machen. Die Kosten steigen so stark an, aber ich wiederhole mich, niemandem würde es auffallen, wenn sich die Rundenzeiten ein paar Sekunden langsamer wären.»

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