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Toprak-Stoppie in Misano sorgte für Präzedenzfall

Von Kay Hettich
Im Parc fermé ist Toprak Razgatlioglu vor Strafen sicher

Im Parc fermé ist Toprak Razgatlioglu vor Strafen sicher

Mit seinen perfekt vorgeführten Stoppies begeistert Toprak Razgatlioglu nicht nur die Fans der Superbike-WM. Mit welcher Begründung der BMW-Star dafür in Misano bestraft wurde und was dazu im Reglement steht.

Erstmals zelebrierte Toprak Razgatlioglu eine Zieldurchfahrt mit einem Stoppie als Sieger im zweiten Superbike-Lauf in Magny-Cours 2021. Der damalige Yamaha-Pilot wählte bewusst die französische Rennstrecke dafür aus, weil die Ziellinie nahe der letzten Kurve positioniert ist. Mit einem Vorsprung von 2,8 sec bestand keine Gefahr, dass der Türke den Sieg dadurch verlieren würde.

Als Razgatlioglu am 16. Juni im zweiten Rennen in Misano wieder mit einem Stoppie die Ziellinie überquerte, hatte der BMW-Star in der vorletzten Runde sogar ein Polster von 5 sec und immer noch 3 sec auf Nicolò Bulega (Ducati) am Ende der letzten Runde. Dieses Mal wurde Razgatlioglu aber zur Rennleitung zitiert, die ihn zu einer Geldstrafe von 500 Euro verdonnerte!

Offizielle Begründung: «Unsafe riding right before chequered flag» – also riskante Fahrweise kurz vor der Zielflagge. Doch womit begründen die FIM Stewards die Bestrafung?

Es gibt einen großen Ermessensspielraum der drei FIM Stewards, was eine ‹riskante Fahrweise› ist oder nicht. Im Superbike-Reglement ist unter Punkt 1.21 beschrieben, wie sich Fahrer in den Sessions zu verhalten haben. So heißt es in Absatz 2 sinngemäß lediglich: Die Fahrer müssen verantwortungsbewusst fahren und dürfen andere Teilnehmer nicht gefährden.

Übrigens wurden die Stewards aus eigenem Antrieb aktiv und nicht, weil es einen Protest eines gegnerischen Teams gab!

Toprak reagierte trotzig und sagte, er würde die Stoppies zukünftig nur noch nach der Ziellinie zelebrieren.

Doch tatsächlich müssten die Stewards ihn auch dafür bestrafen – allerdings auch schon in allen früheren Fällen. Denn in Absatz 16 wird den Piloten untersagt, das Tempo nach der Zielflagge zu verringern. Dies ist nur erlaubt, wenn der Abstand zu den Verfolgern groß genug ist und es in ausreichender Entfernung zur Ziellinie passiert.

Deshalb wird ein Wheelie nicht geahndet, weil die Geschwindigkeit dabei kaum verringert wird.

Am Ende sorgt der Misano-Stoppie von Razgatlioglu für einen Präzedenzfall. Sollte der ROKiT-BMW-Pilot (oder ein anderer) erneut einen Stoppie vor oder nach der Ziellinie aufführen, müsste er von den Stewards wieder bestraft werden.

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