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Alvaro Bautista: Nach Quali-Fiasko 15 Gegner überholt

Von Ivo Schützbach
Die Top-3 im ersten Rennen (v.l.): Alvaro Bautista, Michael van der Mark und Danilo Petrucci

Die Top-3 im ersten Rennen (v.l.): Alvaro Bautista, Michael van der Mark und Danilo Petrucci

Das Qualifying in Magny-Cours hat Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista zusammen mit seinem Team Aruba.it Ducati grandios vergeigt. Im ersten Hauptrennen preschte er von Startplatz 17 aufs Podium!

Beinahe 4,7 sec Rückstand auf Polesetter Alex Lowes (Kawasaki) und nur Startplatz 17: Das Qualifying im Nassen war für Alvaro Bautista auf dem Circuit de Nevers ein Desaster.

Im ebenfalls nassen Rennen erlebten wir das genaue Gegenteil: Mit einer beherrschten und beinahe fehlerfreien Fahrt preschte der Spanier bis auf Platz 2 nach vorne, lediglich BMW-Werksfahrer Michael van der Mark war von Startplatz 5 kommend besser.

Kaum einer war mehr überrascht Bautista auf dem Podium zu sehen, als er selbst. «Vor allem bei diesen Bedingungen», grinste der 39-Jährige, der damit bei 101 Podestplätzen hält. «Im Trockenen hätte ich mir das eventuell zugetraut, im Regen aber nicht. Vor allem nicht nach dieser Superpole. Mein Gefühl war schrecklich, ich fuhr wie auf Eis und konnte nicht pushen. Ich hatte null Grip am Hinterrad, es rutschte nur, ich hatte kein Vertrauen. Als ich in der Startaufstellung stand und sah, dass wir mit Trockenreifen fahren können, war ich zuversichtlich. Mein Motorrad war auf Trocken abgestimmt, das Regen-Set-up in der Superpole hatte nicht funktioniert. Nach zwei Runden begann es zu regnen und ich erwartete, dass es mit der Trockenabstimmung und den Regenreifen noch schlimmer sein würde – aber nein!»

«Ich war der Erste, der die Reifen wechseln ließ, der Grip auf dieser Strecke ist im Nassen sehr gering», erklärte Bautista. «Ich ging davon aus, dass ich ein langes Rennen mit einem sehr schlechten Gefühl vor mir habe. Dann fühlte ich mich aber plötzlich gut und konnte mehr pushen als in der Superpole. Meine Rundenzeiten waren auch viel schneller. Also versuchte ich zu überleben – im Nassen kannst du nicht so ans Limit gehen wie im Trockenen. Die Jungs vor mir fuhren ungefähr meine Pace und die Lücke zu den hinter mir wurde größer. Von Startplatz 17 im Regen auf Position 2 zu fahren, ist wie ein großer Sieg für mich.»

Weshalb ging der Ducati-Star das Risiko ein, als Erster auf Regenreifen zu wechseln? «Eine weitere Runde bei diesen Bedingungen mit Slicks zu fahren, wäre sehr riskant gewesen», hielt er fest. «Zuerst ging es für mich um Sicherheit. Es ist aber auch so, dass normalerweise bei Rennen mit Reifenwechseln am Ende die Fahrer vorne landen, die zuerst wechseln. Also ging ich rein. Als ich an die Box kam, hoffte ich, dass mein Team bereit ist, ich war ja erst zwei Runden gefahren. Normalerweise gibst du dem Team ein Zeichen, wenn du auf der Geraden vorbeikommst, wenn du an die Box kommen willst. Das ging in diesem Fall nicht – aber sie waren bereit. Wir waren mit dem Reifenwechsel sogar fertig, bevor die vorgeschriebene Minimalstandzeit abgelaufen war, ich musste also ein bisschen warten.»

Ergebnis Superbike-WM Magny-Cours, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Michael vd Mark (NL) BMW
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 8,288 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati + 24,285
4. Scott Redding (GB) BMW + 34,037
5. Andrea Iannone (I) Ducati + 42,108
6. Iker Lecuona (E) Honda + 50,799
7. Xavi Vierge (E) Honda + 52,361
8. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 52,369
9. Michael Rinaldi (I) Ducati + > 1 min
10. Alessandro Delbianco (I) Yamaha + > 1 min
11. Axel Bassani (I) Kawasaki + > 1 min
12. Garrett Gerloff (USA) BMW + > 1 min
- Sam Lowes (GB) Ducati
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
- Alex Lowes (GB) Kawasaki
- Bradley Ray (GB) Yamaha
- Tarran Mackenzie (GB) Honda
- Philipp Öttl (D) Yamaha
- Tito Rabat (E) Kawasaki
- Ivo Lopes (P) Honda
- Nicolò Bulega (I) Ducati
- Jonathan Rea (GB) Yamaha
Superbike-WM 2024: Stand nach 22 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 365
2. Nicolò Bulega (I) Ducati 273
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 243
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 213
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 163
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 163
7. Michael vd Mark (NL) BMW 146
8. Andrea Iannone (I) Ducati 140
9. Remy Gardner (AUS) Yamaha 122
10. Jonathan Rea (GB) Yamaha 86
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 79
12. Garrett Gerloff (USA) BMW 75
13. Axel Bassani (I) Kawasaki 64
14. Scott Redding (GB) BMW 61
15. Xavi Vierge (E) Honda 55
16. Iker Lecuona (E) Honda 47
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 45
18. Sam Lowes (GB) Ducati 40
19. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
20. Tito Rabat (E) Kawasaki 8
21. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
22. Alessandro Delbianco (I) Yamaha 6
23. Philipp Öttl (D) Yamaha 5
24. Michele Pirro (I) Ducati 3
25. Bradley Ray (GB) Yamaha 3

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