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Verletzter Toprak: BMW droht der schlimmste Fall

Von Ivo Schützbach
BMW Motorsport Direktor Sven Blusch

BMW Motorsport Direktor Sven Blusch

Nach den Rennen in Portugal und 13 Siegen in Folge hatte Toprak Razgatlioglu in der Superbike-WM komfortable 92 Punkte Vorsprung. Kann er Ende September in Aragon nicht fahren, gerät BMW ins Hintertreffen.

BMW-Aushängeschild Toprak Razgatlioglu hat in der ersten Hälfte der Superbike-WM 2024 einen unbeschreiblichen Durchmarsch hingelegt. In den ersten 21 Rennen stand der Türke 18 Mal auf dem Podium, 15 Mal als Sieger. Seine letzten 13 Rennen gewann er in Folge und stellte damit einen Rekord auf.

Dann passierte der folgenreiche Sturz zu Beginn des zweiten freien Trainings in Magny-Cours. Toprak erlitt beim Einschlag in eine Begrenzungsmauer starke Rückenprellungen und, was deutlich gefährlicher ist, einen Pneumothorax. Davon spricht man, wenn sich Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustkorb sammelt.

Bei BMW ist die Hoffnung groß, dass Razgatlioglu am Wochenende 27.–29. September in Aragon wieder dabei ist. Eine Garantie dafür gibt es nicht, weil sich ein Pneumothorax nicht behandeln lässt und die Luft von allein entweichen muss.

Nach den Rennen in Portimao hatte Toprak komfortable 92 Punkte Vorsprung, durch die Nichtteilnahme an den Rennen in Frankreich schrumpfte dieser auf 55 Zähler gegenüber Ducati-Werksfahrer Nicolo Bulega.

An einem Rennwochenende lassen sich maximal 62 Punkte erobern, Bulega könnte in Cremona an diesem Wochenende die WM-Führung übernehmen oder Razgatlioglu zumindest sehr nahekommen.

Besteht die Gefahr, dass Topraks Saison beendet ist, fragte SPEEDWEEK.com bei BMW Motorsport Direktor Sven Blusch nach. «Noch nicht», betonte der Manager. «Wir sind in einer Position, in der wir auf das Beste hoffen können, definitiv. Im Moment fokussieren wir uns auf seine Rückkehr in Aragon. Aber wir sind in einer kritischen Situation. Kann er in Aragon wieder fahren, sind wir in einer guten Position für den Rest der Saison. Gelingt das nicht, wird es schwierig. Bulega leistet dieses Jahr erstaunliche Arbeit, ihn als Konkurrenten zu haben, macht es nicht einfach. Topraks Gesundheit steht an erster Stelle, wir müssen abwarten. Kann er in Aragon nicht fahren, bringt uns das in eine schlechte Ausgangslage.»

«Zunächst einmal tut es mir leid, dass Toprak immer noch an den Folgen seines Sturzes in Magny-Cours leidet», betonte Bulega. «Ich hoffe, er kommt bald zurück, denn wenn er hier ist, dann ist es eine andere Geschichte. Was die Meisterschaft angeht, möchte ich jetzt natürlich viele Punkte holen, denn das ist wichtig für uns. Ich erwarte nichts, ich versuche, mich auf meinen Job zu konzentrieren. Ich möchte weiterhin schnell fahren und ein gutes Gefühl für mein Motorrad haben.»

«Dieses Wochenende ist besonders für Nicolo sehr wichtig, denn wenn er ein gutes hat, kann er die Führung in der Meisterschaft übernehmen», weiß Titelverteidiger Alvaro Bautista. Der aber auch sagt, dass Bulega derzeit nicht auf seine Hilfe hoffen braucht: «Normalerweise bin ich mit Teamorder einverstanden, wenn ein Fahrer keine Chance hat, den Titel zu gewinnen. Im Moment haben wir aber beide noch die Chance.»

Bautista fehlen vor Cremona 122 Punkte auf Razgatlioglu und 67 zu Bulega.

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