Formel 1: Nur 58 Tage für Roland Ratzenberger

Reddings Traum für 2026: «Ein Angebot von Aruba»

Von Sebastian Fraenzschky
Scott Redding spricht exklusiv über seine Zukunft in der Superbike-WM: Eine Rückkehr ins Ducati-Werksteam ist das Wunschszenario, ein bezahlter Job das Mindestziel.

In diesem Jahr bestreitet Scott Redding seine sechste Saison als Stammpilot der Superbike-WM. Im Winter 2019/2020 wechselte der charismatische Brite als Champion der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) in die Superbike-WM und erlebte als Ducati-Werkspilot einen vielversprechenden Start. Redding duellierte sich mit Serien-Weltmeister Jonathan Rea auf Kawasaki um den Titel und hielt die Meisterschaft bis zum Saisonfinale offen. Im Jahr 2021 folgte eine weitere erfolgreiche Saison mit dem Aruba-Ducati-Team, die er als WM-Dritter abschloss.

Daraufhin erfolgte der Wechsel zu BMW. Redding und BMW hatten große Erwartungen, das Kapitel hielt rückblickend aber nur mäßigen Erfolg bereit. Nach drei durchwachsenen Jahren mit BMW kehrte Redding im vergangenen Winter zu Ducati zurück – zumindest als Kundenfahrer.

Bei MGM-Bonovo erhält Redding eine Ducati Panigale V4R, die sich nur in wenigen Details von Nicolo Bulegas und Alvaro Bautistas Werksmotorrädern unterscheidet. Das Material sowie die Atmosphäre im Team stimmen Redding zufrieden, doch die finanziellen Rahmenbedingungen sind für ihn alles andere als gut. Redding fährt praktisch ohne Bezahlung. Die WSBK-Saison 2025 sieht er als Übergangsjahr an, um sich erneut für größere Aufgaben zu bewerben.

«Das Jahr ist eine Art Neustart. Ich will den Leuten erneut zeigen, welches Potenzial ich habe. Das ist wichtig für meine Zukunft», betont der 32-jährige Brite im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe ein Motorrad – die Ducati –, auf dem ich mich sehr wohl fühle. Auch im Team fühle ich mich sehr wohl. Das ist eine wirklich wichtige Sache», lobt er die neue Struktur, die Michael Galinski nach dem Aus des Bonovo-BMW-Teams aufgebaut hat.

«Ich möchte zeigen, was ich kann. Meiner Meinung nach gehöre ich in die Top-5. Das muss ich auf der Strecke zeigen», setzt sich Redding selbst unter Druck. Beim Saisonauftakt in Australien deutete der Ducati-Rückkehrer an, dass er nach wie vor den nötigen Speed hat, um auf Augenhöhe zur Spitze zu fahren. Es folgten holprige Wochenenden in Portimao und Assen.

Scott Redding pflegt guten Kontakt zum Aruba-Team

Doch was plant Redding für die Saison 2026? Bei MGM-Bonovo wird er laut eigenen Aussagen nicht bezahlt. «Mein Traum ist es, eine richtig gute Saison zu erleben, es in der Meisterschaft in die Top-3 zu schaffen und dann ein Angebot von Aruba zu bekommen, um in dieses Team zurückzukehren», nennt Redding seine Vision für die kommende Saison.

«Das ist mein Traum. Es ist wirklich schwierig, das hinzubekommen. Aber es ist nicht unmöglich. Auf Phillip Island hatte ich das Potenzial, um diesen Schritt zu meistern», ist der ehemalige MotoGP-Pilot überzeugt. Der Kontakt zu seinem alten Team ist nicht abgerissen.

«Ich unterhalte mich ab und an mit Serafino (Foti, Teammanager; Anm. d. Red.). Zudem freut sich meine ehemalige Crew immer, wenn wir uns sehen. Wir hatten zwei tolle Jahre. Sie halfen mir immer, wenn es nötig war. Das Team war wie eine Familie. Es wurde nie schlecht übereinander gesprochen. Es war einfach richtig schön», erinnert sich Redding freudig an die beiden Jahre bei Ducati.

Superbike-WM 2026: Was macht Ducati?

Aktuell ist nicht klar, ob Ducati personelle Änderungen im Werksteam vornehmen wird und somit ein Platz frei wird. Nicolo Bulega zu halten, ist aktuell die große Priorität der Ducati-Manager. Doch der junge Italiener hat auch das Interesse der anderen Hersteller geweckt.

Ob Alvaro Bautista noch ein weiteres Jahr anhängt, ist aktuell unklar. Bautista hat signalisiert, dass er die für 2026 angekündigte neue Version der Ducati Panigale V4R gern testen möchte. Andererseits feiert der Ex-Champion im Herbst seinen 41. Geburtstag.

Redding hofft, dass bei Aruba-Ducati ein Platz frei wird und er zu den potenziellen Anwärtern zählt. «Ich muss die beste Kunden-Ducati sein. Es hängt von meinen Ergebnissen ab», bemerkt der Brite mit Blick auf seine Zukunft. Fakt ist aber auch, dass Redding im kommenden Jahr wieder bezahlt werden möchte. Kostenlos will er seine Dienste nicht anbieten.

«Im kommenden Jahr muss ich mich in einer Situation befinden, in der ich wieder Geld verdiene. Die diesjährige Situation ist nicht akzeptabel für mich, vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass wir hier eine WM bestreiten», stellt der zwölfmalige Laufsieger klar, der nach den Rennwochenenden in Phillip Island, Portimao und Assen auf der achten Position der Fahrerwertung liegt.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Helmut Marko: Strafe hat Verstappen den Sieg gekostet

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne über die Strafe von Max Verstappen im Saudi-Arabien-GP und über den spannenden WM-Kampf gegen McLaren.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 01.05., 12:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 01.05., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 01.05., 18:45, hr-fernsehen
    Auftrag Luxus
  • Do. 01.05., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 01.05., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 01.05., 21:00, ZDFinfo
    Retro Battles - Die Trends der 90er: Kelly Family, Pokémon & Co.
  • Do. 01.05., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
  • Do. 01.05., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 01.05., 22:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do. 01.05., 22:40, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C0105054512 | 5